E I N B L I C K E
S O N D E R A U S G A B E Nr. 2
anlässlich unserer Ausstellung
Die Bremer Woll-Kämmerei in der Zeit des Nationalsozialismus
Schirmherr: Bürgermeister und Präsident des Senats, Herr Jens Böhrnsen
Di., Do. und Sa. von 14 bis 18 Uhr in der ehemaligen Bibliothek von Bremen-Blumenthal, Landrat-Christians-Str. 109; Eintritt ist frei!
Liebe Mitglieder und Interessierte,
unsere letzte Ausstellungswoche ist angebrochen. Wer sie jetzt noch nicht gesehen hat, für den wird es langsam Zeit.
Vier hochinteressante Vorträge stehen noch auf dem Programm:
1. Montag, 25.8. um 18.00 Uhr
Referent: Prof. Dr. Schminck-Gustavus, pensionierter Professor für Rechts- und Sozialgeschichte an der Universität Bremen
Thema: Hungern für Hitler – Polnische Zwangsarbeiter in Blumenthal 1940 bis 1945
In der Bremer Wollkämmerei haben polnische Wanderarbeiter schon lange vor dem Zweiten Weltkrieg gearbeitet. Seit der Eroberung und Besetzung Polens durch die deutsche Wehrmacht begann dann aber eine Massendeportation polnischer Arbeitskräfte ins Nazi-Reich. Selbst Jugendliche und Kinder wurden aus ihrer Heimat verschleppt und im Reich als Zwangsarbeiter eingesetzt.
Christoph Schminck-Gustavus hat in den 80er Jahren ehemalige polnische Zwangsarbeiter in ihrer Heimat besucht und ihre Erinnerungen aufgezeichnet. In einem Lichtbilder-Vortrag wird er über ihre Schicksale berichten.
2. Dienstag, 26.8. um 19.00 Uhr
Referentin: Wiltrud Ahlers, Friedensschule Bremen
Thema: Stolpersteine in Bremen-Blumenthal mit anschl. Stadtrundgang
In Blumenthal erinnern 26 kleine Messingtafeln, die in den Gehweg eingelassen wurden, an Menschen, die durch die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten ums Leben gekommen sind. Diese "Stolpersteine" sollen dazu auffordern, innezuhalten und sich daran zu erinnern, dass hier Menschen und ganze Familien gelebt haben, die ausgegrenzt, verfolgt, gedemütigt und schließlich grausam ermordet wurden. Sie wurden Opfer des Terrors, weil sie einen anderen Glauben
hatten, eine andere Meinung vertraten, einer anderen Rasse angehörten oder behindert waren. Die Aktion Stolpersteine, ein Projekt von Gunther Demnig, ist ein Versuch, den betroffenen Opfern ihre Geschichte zurückzugeben.
Donnerstag, 28.8. um 19.00 Uhr
Referent: Dr. Heinz-Gerd Hofschen, Historiker und langjährige Leiter der Abteilung Stadtgeschichte im Focke-Museum
Thema: Erinnerungskultur – warum und zu welchem Zweck
Betrachtet man die Vielzahl historischer Ausstellungen und die Fernsehprogramme, die täglich geschichtliche Themen behandeln, wobei die Nazi-Zeit in geradezu unendlicher Form thematisiert wird, fragt man sich, welche Art von Erinnerungskultur dies ist und wozu sie dient. Wir brauchen, so die These, ein aktives Geschichtsbewusstsein, das uns fähig macht, aus den Erfahrungen der Vergangenheit die Zukunft zu gestalten. Wie so etwas aussehen kann, soll an diesem Abend diskutiert werden.
Freitag, 29.8. um 19.00 Uhr
Referent: Dr. Rolf-Dieter von Bargen,
1. Vorsitzende des "Dokumentations- und Gedenkstätte Geschichtslehrpfad Lagerstr./U-Boot-Bunker Valentin e.V."; kurz: Verein Geschichtslehrpfad Lagerstr.
Thema: Vom Runden Tisch ´Geschichtslehrpfad Lagerstr.` zum Denkort Bunker Valentin
Ende der 90er Jahre wurde in Bremen-Farge ein Runder Tisch ins Leben gerufen, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die verschiedenen, in der Erinnerungsarbeit wirkenden Akteure, Institutionen und Verantwortlichen mit dem Ziel zusammenzuführen, die Vision einer Gedenkstätte zu entwickeln. Aus diesem Runden Tisch heraus entstand vor 15 Jahren der Verein Geschichtslehrpfad Lagerstraße, der durch die Einrichtung eines Geschichtslehrpfades, seine Ausstellungen und die enge Kooperation mit politischen Entscheidungsträgern sowie behördlichen Einrichtungen einen wichtigen Beitrag zum Entstehen des Denkortes Bunker Valentin geleistet hat. Der Abend soll dazu dienen, diese Entwicklung anhand der Chronologie der Jahre 1998 bis 2014 zu dokumentieren und damit zu zeigen, wie aus Visionen das große Projekt "Denkort Bunker Valentin" entstehen konnte.
Detlef Gorn, 1. Vorsitzender
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