Freitag, 3. Mai 2013

Aktuelles: Stadtteilfest



Blumenthaler Stadtteilfest

Vorüberlegungen und erste Vorschläge




Endlich hat sich die Mehrheit des Blumenthaler Beirats von ihrer unseligen Idee einer „Anschlusssause“ auf der Bahrsplate, also der Feier einer Hitlerunterschrift auf dem Gelände eines ehemaligen KZs, verabschiedet.

Damit ist jetzt der Weg frei, um einen Beschluss des Beirats für ein regelmäßiges Stadtteilfest umzusetzen. Darin wird das Ortsamt gebeten, „die Entwicklung eines Konzeptes zu einem regelmäßigen Stadtteilfest koordinierend zu begleiten, z.B. mit öffentlichen Veranstaltungen und Beiratssitzungen (unter Einbeziehung von VertreterInnen aus den Bereichen Kultur, Sport, Bildung, Soziales u.a. und unter Beteiligung der Blumenthaler Bevölkerung).“

Es werden jetzt also Vorschläge für regelmäßige Stadtteilfeste gesucht. Das ist zweifellos eine Aufgabe, die sich sehr gut in einem Internetforum lösen lässt. Hier kann man sehr unkompliziert nicht nur eigene Anregungen geben, sondern auch Rückfragen stellen und Ergänzungen hinzufügen, sodass sich nach und nach ein überzeugendes Konzept entwickeln lässt. Eine entsprechende Plattform, die allerdings nicht vom Ortsamt eingerichtet ist, kann auch bereits genutzt werden.

Stadt- und Stadtteilfest müssen nicht nur ausschließlich themenlose Feste sein, sondern sie können auch einen gewünschten Beitrag zur Entwicklung einer Stadt leisten. Auf ihnen kann man gemeinsam feiern, sich treffen, einige Worte wechseln und so die Kommunikation im Ort verbessern. Es ist jedoch auch möglich, durch ein ausgewähltes Thema dafür zu sorgen, dass den Bürgern die Vorzüge ihrer Heimat bewusster werden und sie damit besonders stolz auf ihren Stadtteil bleiben, ja, auch werden können.

Das dürfte überall dort wichtig sein, wo man etwa im Urlaub, bei einem Vorstellungsgespräch oder beim Small Talk nicht besonders gern seine Wohnort nennt, weil darüber in den Medien nicht nur positiv berichtet wurde. 
Wenn man an zahlreiche Fernsehsendungen und Zeitungsberichte während der letzten Wochen denkt, könnte das für Blumenthal zutreffen. Sollte man zudem noch die typisch niedrigen Blumenthaler Wahlbeteiligungen im Hinterkopf haben, scheint hier die Bindung an den Stadtteil und das Interesse an seinem Wohl und Wehe nicht besonders ausgeprägt zu sein. Stadtsoziologen sprechen in solchen Fällen von Anomie.

Eine in solchen Fällen wünschenswerte Stärkung des Zusammenhalts können zwar auch Feste leisten, wie die häufig nach Jahreszeiten benannten Frühlings-, Sommer- oder Herbstmärkte. Die lassen sich zweifellos als Veranstaltungen gestalten, die man mindestens noch ein ganzes Jahr in guter Erinnerung behält.

Um allerdings die Identifikation mit der Heimat und vor allem den Stolz auf ihre Einmaligkeit zu erhöhen, eignen sie sich weniger, weil es einfach zu viele von ihnen gibt.

Da versprechen Stadtteilfeste mehr, die eine starke Seite der eigenen Stadt thematisieren. Vermutlich gibt es unter diesem Blickwinkel viele Ideen für mögliche Stadtteilfeste, zu denen auch folgende drei Ausgangsgedanken gehören können:

- Schönes Blumenthal
  
Man kann die Schönheit der Landschaft in den Vordergrund stellen, etwa die Geestlandschaft der Bremer Schweiz mit Freizeitaktivitäten wie Wandern, Radfahren, Joggen oder Reiten. 


Blumenthaler Wolltage 


Einen anderen Akzent würde das Thema "Bremer Wollkämmerei" setzen, die für die Entwicklung der einstigen Kreisstadt Blumenthal prägend war. Hier würde die Erinnerung an das industrielle Zeitalter im Mittelpunkt stehen, als in Blumenthal dieses Unternehmen von Weltrang große Teile des Lebens bestimmt hat. Eine aktuelle Ergänzung könnten Ausstellungen und Marktstände zu den Bereichen „Schaf“ und „Wolle sein.



- Buntes Blumenthal 


Eine dritte Thematik könnten die sozialen Brennpunkte des Stadtteils sein, wie sie sich an der George-Albrecht-Straße oder im WiN-Gebiet Lüssum-Bockhorn zeigen. Hier sollte man nicht die Integrationsschwierigkeiten problematisieren, sondern den Reichtum in den Vordergrund stellen, der mit der kulturellen Vielfalt verbunden sein kann. Das könnten etwa Stadtteilfeste unter Bezeichnungen wie „Buntes Blumenthal“ oder „Blumenthaler Vielfalt“ zum Ausdruck bringen, wenn man die Namen hier als Motto und Ziel versteht.

Das sind, wie man leicht sieht nur erste Ideen, die vor allem einen Zweck haben: Hier zu einer regen Diskussion zu führen und viele kreative Beiträge zu entwickeln.


Entsprechendes gilt für die jeweiligen Standorte. Auch hier lässt sich das Für und Wider verschiedener Lokalität erörtern. Und man kann auch hier ganz offen an die Sache herangehen: also etwa einen Jahrmarkt mit Fahrgeschäften auf dem BRENOR-Gelände, Kulturelles auf der Burg Blomendal und ein multikulturelles Straßenfest mit kleinen Musikbühnen und internationaler Küche zwischen Blumenthal-Center und George-Albrecht-Straße vorsehen.

Gebraucht werden vor allem gute Ideen, die zu keinen neuen Fettnäpfchen führen. Sie sollten also das Wir-Gefühl aller Blumenthaler stärken und das Image der „Spitze Bremens“ verbessern.

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