Blumenthal endlich wieder ohne Tanklager!
Anhaltende Folgen und Zukunftsperspektiven
Seit Mai 2013 ist das Tanklager Farge stillgelegt und am 21. März hat der Bund als Eigentümer mitgeteilt, dass er seine Genehmigung für den Tanklagerbetrieb zurückgeben will.Damit hat sich die Situation im kontaminierten Bereich grundlegend geändert.
Einerseits haben die Anwohner jetzt die Gewissheit, dass auch in Zukunft keine weiteren Schadstoffe in den Boden und das Grundwasser gelangen werden. Der Kampf gegen einen Weiterbetrieb, wie es noch Ende 2012 von den politischen Gremien in Blumenthal und Bremen mehrheitlich gefordert wurde, hat damit zu einem erfolgreichen Abschluss geführt.
Andererseits bleiben jedoch die Altlasten, auf die sich daher der Blick stärker konzentrieren kann. Dabei geht es zunächst vor allem um eine objektiv korrekte Aufarbeitung der vorliegenden Messdaten, damit auf dieser Grundlage die bisherige Sanierung und der angekündge Sanierungsplan beurteilt werden können.
Wichtig ist daneben allerdings auch die zukünftige Nutzung des Tanklagerareals, für die mit dem Bürgerschaftsbeschluss zur Stilllegung des Tanklagers eine erste Weichenstellung erfolgte. Hier können sich für die Ortsteile Farge und Rönnebeck und damit für Blumenthal insgesamt neue Entwicklungsimpulse ergeben, da eine zusätzliche Fläche von ca. 3,2 qkm beplant werden kann. Das ist, wenn man nur den Bremer Anteil nimmt, etwa die Fäche des Ortsteils Rönnebeck von 2,43 qkm, auf dem über 4.500 Einwohner leben.
Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass diese Planungsfreiheit eingeschränkt ist, solange kein Rückbau der alten Anlagen erfolgte und es für weitere Kontaminationen auf dem Tanklagergelände etwa durch Kampfmittel und andere Chemikalien keine Entwarnung geben hat.
Sanierungserfolg - ja oder nein?
Solange die Kontaminationsfahne nicht beseitigt ist, sondern sich, wie die Warnungen an die Anwohner von März und Juni 2013 belegen, noch weiter in die angrenzenden Wohngebiete ausgedehnt hat und möglicherweise sogar Trinkwasserbrunnen bedroht, interessieren aktuell die letzten Messdaten besondere Aufmerksamkeit. Die lassen sich im kürzlich mit einiger Verspätung im Vergleich zu den Ankündigungen des Umweltressorts veröffentlichten "7. Sachstandsbericht zur Sanierung des Grundwassers im Bereich Verladebahnhof 2 (Zeitraum: April 2013 -August 2013)" finden.
Darin sind die Kontaminationsdaten von fünf neuen Messterminen aufgeführt, von denen jedoch wegen der Störung einer Pumpe die Messergebnisse aus dem Mai 2013 praktisch nicht verwendbar sind. Es lassen sich also bestenfalls die Daten von vier Terminen für eine weitere Auswertung verwenden und mit denen der Vorjahre vergleichen. Dabei zeigt sch dann, dass die fehlende Pumpe statistisch kein gravierendes Problem darstellt, da es auch im Vorjahr ohnehin keine Messung im Mai und damit keine Vergleichsdaten gab.
Nach dem Sachstandsbericht wuden Im Jahr 2013 wurden 4,9 t Leichtphasen entnommen. Das ist etwas mehr als im Vorjahr (4,7 t), jedoch deutlich weniger als im Jahr 2011 (vgl.Tabelle).
Diese Menge ist sicherlich besser als gar nichts, einfach weil das gefährliche Menge kleiner geworden ist. Poblematisch ist jedoch, dass eine Schtzung der Gesamtmenge der in den Boden ealngten Kohlewasseerstoffe fehlt. Niemand kann dahher sagen, ob es viel oder wenig im Verhältnis zu dieser Aufgabe ist, die zu leisten ist. Möglcherwiese wrd hier der angeküdigte Sanierungsplan für mehr Klarheit sorgen. Dann wird man auch sehen können, ob die zuständign Stellen hier weiterhin mit einer Entnahmen von gut 1 t bei etwa drei möglichen Entnahmen pro Jahr rechnen, wie es die bisgerigen Daten (vgl. Tabelle) nahelegen.
Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist trotzdem nur auf den ersten Blick eine positive Nachricht; denn gleichzeitig muss man daraus schießen, dass der immer wieder betonte „Sanierungserfolg“ zumindest nicht so groß war, dass nur noch geringe Mengen an Leichtphasen mit der Abschöpfungsmethde beseitigt werden können.
Die gestiegene Menge lässt nicht einmal einen Schluss auf zukünftig stetig sinkende Mengen zu. Man muss sich vielmehr fragen, woher diese kaum übersehbaren Mengen Leichtphasen stammen. Bestenfalls lässt sich vermuten, dass sie sich in einer Mulde sammeln und dann hier abschöpfen lassen. Das sollte sich dann positiv auf die anderen Messwerte und damit die Kontaminationsbelastung auswirken.
Jahr
|
Entnahmen
|
Entnommene
Menge
|
2010
|
3
|
2,628
|
2011
|
9
|
8,019
|
2012
|
3
|
4,725
|
2013
|
3
|
4,941
|
Quelle: 7. Sachstandsbericht, S. 10
Für die längerfristige Beurteilung der Kontamination sind die Messwerte an den Sanierungsbrunnen von ganz besonderem Interesse, da nur hier seit Oktober 2009 bzw. Mitte 2010 mehrfach im Jahr die Konzentration von BTEX erfasst wurde, auch wenn die Zahl und Verteilung der Messungen nicht immer nachvollziehbar ist.
Das zentrale Problem für die Auswertung ist die teilweise extreme Volatilität der Messwerte, die teilweise durch die Niederschlagsmengen und damit saisonal beeinflusst wird. Weitere Einflüsse dürften von den Entnahmen der Leichtphasen ausgegangen sein, sodass die Zahlen nicht nur das messen, was man eigentlich von ihnen erwartet: den objektiv vorhanden Kontaminationsgrad, wie er sich ohne Außeneinflüsse darstellt.
Um die unerwünschten Verzerrungen möglicht weitgehend auszuschließen, bietet die Statistik eine Betrachtung von Durchschnitten, um sich überhaupt in der Zahlenflut orientieren und die Entwicklung der Kontamination im Zeitablauf prüfen zu können. Diese Betrachtung ist schließlich erforderlich, um Erfolge von Sanierungsmaßnahmen festzustellen, aber auch mit Sicherheit unbekannte Leckagen ausschließen.
Wegen der zahlreichen Ausreißerwerte nach oben in fast unvorstellbare Höhen, aber auch kurzfristige Tiefpunkte empfiehlt die Statistik den Medianwert, da das bekanntere arithmetische Mittel durch die Ausreißer zu stark beeinflusst wird. Daher wird in den folgenden Tabellen nur mit diesem Mittelwert gerechnet, bei dem man die Messwerte ihrer Größe nach ordnet und den Wert in der Mitte als Median verwendet.
Wie diese Daten zeigen, haben sich die Belastungen an den Sanierungsbrunnen unterschiedlich entwickelt, sodass eine differenzierte Betrachtung erforderlich ist. So ist bei den Zahlen auch zu berücksichtigen, dass die Messungen in unterschiedlichen Tiefen erfolgen. In drei Fällen sind es 18 m, bei der GWMS 2-08 jedoch 20 m und der GWMS 4-09 sogar 25 m.
Gemessene Sanierungserfolge
An drei der fünf Messstellen findet man eine Tendenz, die einen Erfolg der Phasenabschöpfung oder auch nur einen weiteren Abfluss des kontaminierten Wassers zur sich ausdehnenden Kontaminationsfahne signalisiert. So hat die Belastung an der Grundwassermessstelle (GWMS) 1-09 seit 2010 kontinuierlich auf 60% des Ausgangswertes abgenommen.
An drei der fünf Messstellen findet man eine Tendenz, die einen Erfolg der Phasenabschöpfung oder auch nur einen weiteren Abfluss des kontaminierten Wassers zur sich ausdehnenden Kontaminationsfahne signalisiert. So hat die Belastung an der Grundwassermessstelle (GWMS) 1-09 seit 2010 kontinuierlich auf 60% des Ausgangswertes abgenommen.
BTEX-Belastung an der Messstelle
GWMS 1-09
Quelle: 7. Sachstandsbericht, S. 7
Jahr
|
Median
in μg/l
|
2010
|
5360
|
2011
|
4931
|
2012
|
4130
|
2013
|
3248
|
Noch ausgeprägter, wenn auch mit einem kleinen Rückschlag im Jahr 2012, war de Entwicklung an der GWMS 3-9, wo der aktuelle Wert bei nur noch 17 % der 2010 gemessenen Kontamination liegt.
BTEX-Belastung an der Messstelle
GWMS 3-09
Jahr
|
Median
in μg/l
|
2010
|
10495
|
2011
|
2558
|
2012
|
3165
|
2013
|
1673
|
Eine ebenfalls sehr positive Tendenz findet man an der erst im Jahr 2012 eingerichteten GWMS 4 –09, wo der Wert binnen eines Jahres auf weniger als die Hälfte gesunken ist.
BTEX-Belastung an der Messstelle
GWMS 4-09
Jahr
|
Median
in μg/l
|
2012
|
5112
|
2013
|
2342
|
Quelle: 7. Sachstandsbericht, S. 7
Bei den aktuellen, von den Tendenz her so positiven Messwerten muss man allerdings beachten, dass der Maßnahmenschwellwert für BTEX bei 50-100 μg/ liegt. Auch hier wurde also mit erreichten Medianen von 1.673 μg/l und 2.342 μg/l erst ein kleiner Schritt in Richtung Sanierung zurückgelegt.
Die beiden anderen Messpunkte an Sanierungsbrunnen weisen nicht einmal einen durchgehend positiven Trend auf. Das gilt vor allem auch für die GWMS 02-08, deren hohe Werte insgesamt herausragen, da sie ein Mehrfaches der Werte de anderen Mesststellen anzeigen, und die schon einmal mit gemessenen schockierten. Man sollte daher erwarten, dass sich bei dieser hohen Konzentration die Abschöpfung besonders deutlich auswirken müsste.
Dennoch ist hier der Medianwert von 25.270 BTEX μg/l im Vorjahr, auf jetzt 26.580 μg/l gestiegen. Er ligt damit nur geringfügig unter dem Wert für 2011 und sogar deutlich über dem von 2010. Die Konzentration von BTEX ist, wenn man den extrem hohen Ausreißerwert von 2010 unberücksichtigt lässt, sogar um 17 % gestiegen.
BTEX-Belastung an der Messstelle
GWMS 2-08
Jahr
|
Median
in μg/l
|
2010
|
22671
|
2011
|
26732
|
2012
|
25270
|
2013
|
26580
|
Quelle: 7. Sachstandsbericht, S. 7
Relativ ähnlich sieht die Entwicklung an der GWS 2-09, wo die Belastung zwar seit 2010 praktisch konstant geblieben, aber seit 2012 sehr deutlich um fast 50 % angestiegen ist.
Relativ ähnlich sieht die Entwicklung an der GWS 2-09, wo die Belastung zwar seit 2010 praktisch konstant geblieben, aber seit 2012 sehr deutlich um fast 50 % angestiegen ist.
BTEX-Belastung an der Messstelle
GWMS 2-09
Jahr
|
Median
in μg/l
|
2010
|
9003
|
2011
|
8156
|
2012
|
6055
|
2013
|
8975
|
Quelle: 7. Sachstandsbericht, S. 7
Generell kann bei dieser Datenlagen also keineswegs auf einen generellen Sanierungserfolg gesprochen werden, wenn man einmal unterstellt, dass sich im Prinzip allein die extrem hohe Konzentration am Verladebahnhof II durch die Ausbreitung in die Fläche verringern dürfte. Hier kann man bestenfalls annehmen, dass sich im Bereich der GWMS 2-09 BTEX wie in einer Mulde sammelt.
Die Wirkung der abgeschöpften Leichtphasen ist durch diese Messung jedenfalls nicht deutlich erkennbar, was allerdings auch mit der vergleichsweise großen Gesamtmenge zusammenhängen kann, bei der die bisher entnommene Teilmenge kaum ins Gewicht fällt.
Kontaminationen am Rande des Sanierungsbereichs
Auch außerhalb des Kreises der Sanierungbrunnen werden im weiteren Bereich des Verladebahnhofs weiterhin hohe Konzentrationen gemessen, so an westlich angrenzenden Messstelle GWMS 2-07.
Datum |
GWMS
2-07
|
Tiefe |
18 m
|
20.10.2009 |
1858
|
31.01.2011 |
3999
|
20.05.2011 |
8544
|
28.11.2011 |
6464
|
06.06.2012 |
4205
|
07.01.-29.01.2013 |
4254
|
17.06.-20.06.2013 |
7240
|
Die Mächtigkeit der Kontaminationsfahne
Bei diesen Messwerten, die in den ersten Informationen durch die Umweltbehörde sehr im Vordergrund standen, muss man bedenken, dass es sich um punktuelle Daten handet. Sie sagen nur etwas übe den Messpunkt zu einem bestimmeten Zeitpunkt aus und werden durch die jeweiligen Witterungsbedingungen und die Entnahmetermine beeinflusst.
Die Kontaminationsfahne ist jedoch – ganz egal ob man sie als unterirdischen Ölsee oder einen Schwamm bezeichnet, der Kohlenwasserstoffe aufgesogen hat – dreidimensional.
Wenn man also auf die Menge der Schadstoffe schließen und damit die Größe der Sanierungsaufgabe bestimmen will, benötigt man neben der kontaminierten Fläche, die durch die Messstellen abgesteckt ist, auch Informationen über die „Tiefe“ des Sees oder die Phasenmächtigkeit, wie es der Gutachter ausdrückt.
Diese Größe ist in mancher Hinsicht sogar wichtiger als die punktuellen Messwerte, da eine starke Konzentration von geringer Mächtigkeit leichter beseitigt werden kann als eine schwächere Konzentration bei größerer Mächtigkeit, weil sich eine kleinere konzentrierte Schadstoffmenge leichter beseitigen lassen dürfte.
Der Gutachter weist allerdings auf Messprobleme hin. So können nach seinen Worten die „Messungen der Dicken des Phasenkörpers .. nur im Zusammenhang mit dem Ausbau und der Wartung der Phasenförderpumpen in unregelmäßigen Abständen erfolgen.“ Damit sind die entsprechende Messungen seltener als die der Schadstoffkonzentrationen, zumal sich „zusätzliche Systeme zur Dickenmessung … in den Förderbrunnen aufgrund des Ausbaudurchmessers der Brunnen nicht unterbringen“ lassen.
Aufgrund diese erheblichen Einschränkungen liegen für die Brunnen 1-09 und vor allem den besonders belasteten Brunnen 2-08 liegen keine Messungen vor. Insgesamt bestand im Mai 2013 im Kernbereich der Kontamination eine Dicke von knapp einem Meter. Dabei zeigt sich eine deutliche Tendenz zum Niveauausgleich, da die Mächtigkeit der Schicht an der Messstelle 3-09 unter kräftigen Schwankungen seit 2010 deutlich angestiegen ist. Ein Sanierungserfolg ist daher aufgrund dieser Zahlen nicht zweifelsfrei belegt.
Datum
|
GWMS
3-09
|
GWMS
4-09
|
GWMS
2-09
|
20.07.10
|
0,68
|
1,8
|
1,07
|
07.04.11
|
1,47
|
1,32
|
0,97
|
17.11.11
|
1,91
|
1,21
|
0,84
|
15.11.12
|
0,48
|
0,2
|
-
|
27.05.13
|
0,91
|
-
|
0,7
|
Offensichtlich fällt die bisher entnommene Menge bei der Gesamtmenge zu wenig ins Gewicht. Dafür werden allerdings im Sachstandsbericht keine ausreichenden Informationen geliefert, da die Messung der Phasenmächtigkeit (S. 10f.) nur bruchstückhaft erfolgte, sodass sich keine Aussagen über die gesamte Kontaminationsfahne treffen lassen.
Die Strömung der Kontaminationsfahne
Für die Anwohner ist nicht nur die Entwicklung im Kernbereich am Verladebahnhof II von Interesse, sondern vor allem die Ausbreitung der Kontaminationsfahne über die Grenzen des Tanklagers hinaus. Hier würde ein Sanierungserfolg bedeuten, dass zumindest die weitere Ausbreitung und damit die Bedrohung des eigenen Grundwassers und vor allem auch die des Bremer Trinkwasser gestoppt werden konnte.
Konkret ist damit die Hauptströmung nach Süden in Richtung zur Weser und die Ausdehnung nach Osten im Bereich des Feuerlöschbrunnen angesprochen.
Insgesamt stellt der Gutachter mit Einschränkungen für die Beobachtungsmessstellen an der südlichen Liegenschaftsgrenze ein „niedriges Konzentrationsniveau“ fest, das im November 2011 noch deutlich höher gelegen hat. Als Begründung führt er den Sanierungsbrunnen GWMS 04-09 an.
Diese relativ positive Feststellung gilt allerdings nur sehr eingeschränkt, so nicht für den Tiefenabschnitt der GWMS 06-09, wo der Sachstandsbericht empfiehlt, die GWMS 06-09 als weiteren Förderbrunnen in die Sanierungsmaßnahme einzubeziehen.
An einer weiteren Messstelle, dem GWMS 08-09 (tief), wurde sogar ein erneuter Anstieg des BTEX-Wertes gefunden, sodass hier wieder das Niveau von Oktober 2009 und Januar 2011 erreicht ist.
Insgesamt stellt das Gutachten daher für den Grundwasserabstrom nach Süden „derzeit keine eindeutige, anhaltende Tendenz für abnehmende BTEX-Gehalte im Grundwasser“ fest.
BTEX-Werte an den
Messstellen südlich des Verladebahnhofs II in μg/l
Datum |
GWMS
7-09
|
GWMS
7-09
|
GWMS
8-09
|
GWMS
8-09
|
Tiefe |
18 m
(flach)
|
28 m
(tief)
|
18 m
(flach)
|
28 m
(tief) |
20.10.2009 |
1423
|
20
|
515
|
279
|
31.01.2011 |
714,5
|
25,8
|
354,8
|
663,4
|
20.05.2011 |
907,8
|
79,6
|
745,2
|
-
|
28.11.2011 |
968
|
27,3
|
905,1
|
5,5
|
06.06.2012 |
768
|
-
|
374
|
-
|
07.01.-29.01.2013 |
1591
|
81
|
902
|
297
|
17.06.-20.06.2013 |
1263
|
83
|
833
|
191
|
Im Wohngebiete südlich des Tanklagers nehmen diese Werte deutlich ab, sodass hier die laufenden Sanierungsmaßnahmen und die vorgeschlagene Erweiterung die Situation verbessern dürften. Auffallend ist hier eine deutliche Verlagerung des Kontaminationsschwerpunktes in tiefere Schichten, was das Gefährdungspotenzial ebenfalls senken sollte.
Entwicklung
der Belastung mit BTEX an den Messstellen in der Taylor-Str. (09-09)
in μg/l
Datum |
GWMS
9-09
|
GWMS
9-09
|
Tiefe |
18 m
(flach)
|
28 m
(tief)
|
20.10.2009 |
884
|
616
|
31.01.2011 |
108,9
|
299,8
|
20.05.2011 |
106,3
|
677,6
|
28.11.2011 |
119,8
|
960.7
|
06.06.2012 |
507
|
1420
|
07.01.-29.01.2013 |
313
|
927
|
17.06.-20.06.2013 |
14
|
564
|
Quelle: 7. Sachstandsbericht, S. 14
Die Entwicklung der Kontaminationsfahne in Richtung Osten
Eine wichtige Messstelle, die die Ausbreitung der Kontamination nach Osten und damit in Richtung des Wasserschutzgebietes damit der Trinkwasserbrunnen erfasst, ist die GWMS 4 – 07 in der Nähe des Feuerlöschbrunnens auf dem Tanklagergelände.
BTEX-Werte der GWMS 4 – 07 in μg/l
Datum |
GWMS 4-07
|
GWMS 4-07
|
Tiefe |
18 m (flach)
|
38 m (tief)
|
20.10.2009 |
2854
|
178
|
31.01.2011 |
6699
|
233
|
20.05.2011 |
4729
|
277
|
28.11.2011 |
4704
|
239,8
|
06.06.2012 |
3522
|
140
|
07.01.-29.01.2013 |
4432
|
249
|
17.06.-20.06.2013 |
3649
|
171
|
An dieser Messstelle fällt vor allem der deutliche Anstieg bei der Messung am 31.01.2011 auf. Dieser hohe Wert hat sich bei den folgenden Messungen unter Schwankungen zwar wieder reduziert, liegt jedoch noch weiterhin über der zuerst im Oktober 2009 ermitteln Konzentration. Von einer Entwarnung kann hier also keine Rede sein, zumal es keine Erklärung für den extremen Anstieg im Januar 2011 gibt.
Die MTBE-Belastung zwischen „Samlandstraße“ und „Am Rottpohl“
Nach dem Gutachten wurden „im Zuge des Monitorings im Mai 2011 lokal hohe Befunde für MTBE im Grundwasser verschiedener Messstellen ermittelt“ (S,15).
Hier wurde im Juni 2012, wie erstmals aus der Präsentation im Blumenthaler Beirat zu erfahren war, außerhalb des Tanklagers ein Wert von 922 μg/l erfasst, während in dem Verwaltungsbericht, der zur Sitzung der Umweltdeputation am 6.12.2012 erstellt wurde, sogar wenige Tage zuvor von 1.600 μg/l als Maximalwert außerhalb des Tanklagers die Rede ist.
Davon hat damals offenbar nicht jeder leitende Mitarbeiter der Umweltbehörde erfahren, wie man aus den Interviews folgern muss, die Panorama Ende 2012 führte und die den Umweltskandal in Blumenthal erst zum politischen Thema gemacht haben.
Diese Kontaminationen scheinen unabhängig von de BTEX-Verseuchung entstanden zu sein, da sie ein abweichendes Verteilungmuster aufweisen. Der Gutacher spricht hier von „Schwerpunkten der Belastung“ zwischen der Messstelle GWMS 04-09 an der Grenze des Tanklager bis hin zur Messtelle GWMS 02-10, die sich „Am Rottpohl“ befindet.Damit stellen sie innerhalb der weiterhin nicht geklärten Ursachen der Kontaminationen ein besonderes MTBE-Rtsel dar, das eine getrennte Analyse verlangt, da der Kern außerhalb des Tanklagers zu liegen scheint. Zumindest wurden bisher innerhalb seiner Grenzen noch keine höheren Belastungen gefunden und gemessen.
Insgesamt erstreckt sich dieses BTEX-Kontaminationsgebiet zwischen der „Samlandstraße“ (GWMS 7-09 im Westen und 8-09 im Osten) und „Am Rottpohl“ (GWMS 2-10 westlich und 13-2 östlich der „Neurönnebecker Str.“). Eine weitere in der folgenden Tabelle aufgeführte Messstelle liegt dabei an Ecke Richard-Taylor-Straße/Helastaße (GWMS 09-09). (vgl. Karte, S. 56)
In diesem Areal wurde nach der ersten Entdeckung der Kontamination relativ unsystematisch gemessen. So erfolgte während des gesamten Jahres 2012 keine Messung, obwohl Ende 2011 auch außerhalb des Tanklagers mit einem Wert von über 900 μg/l eine Kontamination festgestellt wurde, die sehr deutlich über der Geringfügigkeitsschwelle von 15,0 μg/l liegt.
Anscheinend führte erst das Interesse der Öffentlichkeit zu systematischen und vor allem auch ausgeweiteten Messungen. Dabei spricht das Gutachten von Ergebnissen, die teilweise niedrigere Werte ausweisen, aber „insgesamt eher der üblichen Schwankungsbreite der Konzentrationen zuzurechnen.“ sind (S. 33) Eine gestiegene Konzentration von MTBE fand man jedoch bei der Messstelle 07- 09.
Während sich der Gutachter für weitere MTBE-Messungen ausspricht, muss man offenbar auf den angekündigten Sachstandsbericht warten, wenn man auch etwas über die Reduktion der Belastung erfahren will, die nicht nur auf ein Absinken in größere Tiefen oder einen natürlichen Abbau setzt.
Datum
|
GWMS
7-09
|
GWMS
7-09
|
GWMS
8-09
|
GWMS
8-09
|
GWMS
9-09
|
GWMS
9-09
|
GWMS
2-10
|
GWMS
2-10
|
GWMS
13-12
|
Tiefe in m
|
18
|
28
|
18
|
28
|
18
|
28
|
18
|
25
|
25
|
31.01.11
|
71,4
|
-
|
-
|
-
|
51,9
|
-
|
-
|
-
|
-
|
20.05.11
|
-
|
-
|
-
|
-
|
-
|
-
|
6,7
|
779
|
-
|
28.11.11
|
111
|
8,3
|
882
|
56
|
74,8
|
389
|
22,4
|
922
|
-
|
7.1-29.1.2013
(1)
|
180-214
|
15.11.01
|
530-605
|
40-32,5
|
140-111
|
300-364
|
6,9–4,6
|
1800-1190
|
2200-1670
|
17.-20.6.2013
|
390
|
37
|
860
|
50
|
19
|
340
|
2,3
|
930
|
860
|
Quelle: 7. Sachstandsbericht, S. 14.
(1) Analysewerte nach einer Doppelbestimmung von den Labors SGS und UCL, um „qualitative und quantitative analytische Fehler bei der MTBE-Untersuchung auszuschließen“ (7. Sachstandsbericht, S. 16).
Behördliche Transparenz und korrigierte Daten
In der Antwort auf einen Blumenthaler Bürgerantrag weigert sich die Bremer Umweltbehörde nachdrücklich, die fünf früheren Sachstandberichte zu veröffentlichen, wie es die Tanklager-Bürgerinitiaive wünscht. In der Begründung heißt es: „Die einzelnen Sachstandsberichte bauen aufeinander auf und beinhalten immer auch den Sachstand der vorherigen Berichte. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird insofern immer nur der neueste hier vorliegende Sachstandsbericht im BUISY veröffentlicht.“
Offenbar unterschätzt hier die Umweltbehörde ganz eindeutig die intellektuellen Fähigkeiten der Leser, wenn sie ihnen offenbar nicht zutraut, die Zahlen von 1 bis 5 bzw. 6 in die richtige Reihenfolge zu bringen, denn eine Listung mit dem 1., dem 2. usw. Sachstandsbericht ist durchaus für Menschen, die dem Kindergartenalter entwachsen sind, übersichtlich.
(1) Analysewerte nach einer Doppelbestimmung von den Labors SGS und UCL, um „qualitative und quantitative analytische Fehler bei der MTBE-Untersuchung auszuschließen“ (7. Sachstandsbericht, S. 16).
Behördliche Transparenz und korrigierte Daten
In der Antwort auf einen Blumenthaler Bürgerantrag weigert sich die Bremer Umweltbehörde nachdrücklich, die fünf früheren Sachstandberichte zu veröffentlichen, wie es die Tanklager-Bürgerinitiaive wünscht. In der Begründung heißt es: „Die einzelnen Sachstandsberichte bauen aufeinander auf und beinhalten immer auch den Sachstand der vorherigen Berichte. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird insofern immer nur der neueste hier vorliegende Sachstandsbericht im BUISY veröffentlicht.“
Offenbar unterschätzt hier die Umweltbehörde ganz eindeutig die intellektuellen Fähigkeiten der Leser, wenn sie ihnen offenbar nicht zutraut, die Zahlen von 1 bis 5 bzw. 6 in die richtige Reihenfolge zu bringen, denn eine Listung mit dem 1., dem 2. usw. Sachstandsbericht ist durchaus für Menschen, die dem Kindergartenalter entwachsen sind, übersichtlich.
Vielmehr besteht bei dem von der Umweltbehörde bevorzugten Verfahren die Gefahr, dass ein Leser nicht verfolgen kann, wie die jüngeren Berichte auf den älteren aufbauen.
Fehlende Darstellung des Messprozesses und seiner Probleme
Falls eine Untersuchungsreihe startet, werden einige grundsätzliche Fragen üblicherweise vorab im ersten Bericht erläutert, der damit eine Grundlage für alle folgenden ist. Das scheint auch bei den HPC-Sachstandsberichten nicht anders zu sein, da man eine Rehe von notwendigen Erläuterungen nicht in den beiden veröffentlichten Sachstandsberichten findet.
So erfährt ein Leser nichts über die behauptete angebliche Regelmäßigkeit der Berichte (7. Sachstandsbericht, S. 4), da die aufgeführten Berichte tatsächlich recht unterschiedliche Zeiträume behandelt haben und entsprechend in abweichenden Abständen veröffentlicht wurden. So soll auf einen 1. Sachstandsbericht über vier Monate (Juli bis Oktober 2010) nach einer Messpause ein 2. Sachstandsbericht über acht Monate (Juli 2010 bis Februar 2011) gefolgt sein. Nach einer weiteren mehrmonatigen Unterbrechung behandelt der 3. Sachstandsbericht anschließend ein volles Jah (Juli 2010 – Juni 2011).
Erst danach kam es dann zu einer zeitlich lückenlosen Berichterstattung, wobei der 4. Sachstandsbericht sechs Monte (August 2011 bis Januar 2012) behandelt und der letzte nicht veröffentlichte 5. Sachstandsbericht die acht Monate vom August 2012 bs zum März 2013.
In den beiden veröffentlichten Berichten fehlen jedoch nicht nur Erklärungen für den sporadischen Start des Messprogramms insgesamt, sondern auch für die Bestimmung der einzelnen Messtermine. Gerade diese Zeitpunkten htten eine sorgfältige Festlegung erfordert, da die tatsächlichen Messergebnisse sehr volatil sind. Es wäre also von Anfang an ein systematisches Programm erforderlich gewesen, wenn man eine korrekte statistische Auswertung als Ziel verfolgt hätte. Hier scheinen entweder die Gutachter von den tatsächlichen Schwankungen der Messwerte überrascht worden zu sein oder eine geeignete statistische Mittelwertbildung nicht als wichtige Grundlage einer späteren Erfolgsbestimmung von Sanierungsmaßnahmen verfolgt zu haben. So ist es vor allem in der Anfangsphase zu Messterminen gekommen, für die exemplarisch folgende Beispiele stehen können.
Zweckmäßigerweise hätte man von Anfang an die Messungen möglichst regelmäßig über das Jahr streuen müssen, um Umwelteinflüsse etwa durch den Niederschlag möglichst weitgehend auszuschalten. Zudem hätte man die Folgen der Sanierungsmaßnahmen möglichst gering halten und bei der Auswahl müssen.
Diese notwendigen Vorüberlegungen lassen sich im 6. und 7. Sachstandsbericht nicht (mehr) finden. Vielmehr muss man sie jetzt implizit aus den tatsächlichen Messterminen erschließen. Dabei zeigen sich in der Anfangsphase deutliche Verstöße gegen diese statistichen Notwendigkeiten, wenn in den Monaten Juli und August 2011 jeweils zwei Messungen erfolgten, davon sogar zwei praktisch innerhalb einer Woche, und zwar am 28.7. und am 4. 8. 2011.
Und auch in den folgenden Jahren, als man prinzipiell systematischer vorgegangen ist, fehlen nicht nur Messungen während der Forstperiode. Offenbar wurde auch die Urlaubszeit für wichtiger gehalten als statistische Notwendigkeiten; denn weder im Juli 2011 noch im Mai 2012 erfolgte eine Messung. Erst seitdem die Sachstandsberichte veröffentlicht wurden, kam es im Jahr 2013 zu monatlichen Messungen, wie sie von Anfang an erforderlich gewesen wären.
Und auch in den folgenden Jahren, als man prinzipiell systematischer vorgegangen ist, fehlen nicht nur Messungen während der Forstperiode. Offenbar wurde auch die Urlaubszeit für wichtiger gehalten als statistische Notwendigkeiten; denn weder im Juli 2011 noch im Mai 2012 erfolgte eine Messung. Erst seitdem die Sachstandsberichte veröffentlicht wurden, kam es im Jahr 2013 zu monatlichen Messungen, wie sie von Anfang an erforderlich gewesen wären.
Die „unterschlagenen“ BTEX-Messungen vom 20.10.2009
Aber es sprechen nicht allein diese allgemeinen Überlegungen für eine Veröffentlichung aller Sachstandsberichte. Es gibt auch Details, die eine nähere Erläuterung erfordern, da ein Leser des 6. oder 7. Sachstandsberichts sonst über einige Angaben stolpert, die er leicht falsch interpretieren kann. Hierzu zählt die erste Messung vom 20.10. 2009, die in den Tabellen des Textteils des 6. und 7. Sachstandsberichts nicht mehr auftaucht.
BTEX-Messungen vom 20.10.2009 an den Sanierungsbrunnen in μg/l
Datum |
GWMS
2-08
|
GWMS
3-09
|
20.10.09 |
33180
|
10616
|
20.07.10 |
22671
|
14216,1
|
04.08.10 |
331790
|
10495,2
|
29.10.10 |
28886
|
10901
|
Quelle: Präsentation der Umeltbehörde im Blumenthaler Beirat im Dezember 2012 und 7. Sachstandsbericht, S.7.
Wenn man die Daten für die GWMS 2-08 und 3-09 betrachtet, sieht man, dass diese ersten Messungen keineswegs die höchsten Kontaminationen der gesamten Messreihen aufweisen, wie man es bei einem fortschreitenden Sanierungserfolg erwarten würde. Vielmehr werden für die folgende Messungen am 20. Juli und 4. August deutlich höhere Werte ausgewiesen. Man kann daher als Erklärung für diesen Tatbestand an eine zusätzliche Leckage in dieser Zeit denken. Um derartigen Vermutungen jede Grundlage zu entziehen, könnte möglicherweise eine Begründung des Gutachters in einem der älteren Sachstandsberichte dienen
Wenn man die Daten für die GWMS 2-08 und 3-09 betrachtet, sieht man, dass diese ersten Messungen keineswegs die höchsten Kontaminationen der gesamten Messreihen aufweisen, wie man es bei einem fortschreitenden Sanierungserfolg erwarten würde. Vielmehr werden für die folgende Messungen am 20. Juli und 4. August deutlich höhere Werte ausgewiesen. Man kann daher als Erklärung für diesen Tatbestand an eine zusätzliche Leckage in dieser Zeit denken. Um derartigen Vermutungen jede Grundlage zu entziehen, könnte möglicherweise eine Begründung des Gutachters in einem der älteren Sachstandsberichte dienen
Die
unkommentierte „Korrektur“ von Messergebnissen
Im Dezember 2012 veröffentlichte Messdaten
Im 7. Sachstandsbericht 2014 veröffentlichte Messdaten
Ähnliche Fragen wirft eine Änderung zahlreicher Messdaten auf, wie man sie unkommentiert bei einem Vergleich der Daten in der Präsentation des Bremer Umweltbehörde in Blumenthal findet, die dort am 10. Dezember erfolgte, und den Angaben im ersten im Juni 2013 veröffentlichten Sachstandsbericht. (vgl. die Fotos von den jeweiligen Unterlagen). Dabei handelt es sich vor allem um Messungen, die zwischen dem 20. 7. und 9. 11. 2010 erfolgten. Die Änderung bzw. Korrektur betrug dabei teilweise mehr als 40%. Besonders auffallend ist eine Korrektur nach unten für die Messstellen GWMS 2-08 und GWMS 2-09 am 4. August 2010, während die Juli-Daten zuvor ebenso wie die Werte für den Oktober und November leicht erhöht wurden.
BTEX-Messergebnisse an den Sanierungsbrunnen mit unkorrigierten Zahlen μg/l
Datum |
GWMS
2-08
|
GWMS
2-08 (korrigiert)
|
GWMS
2-09
|
GWMS
2-09
(korrigiert)
|
20.07.10 |
21730
|
22671
|
8400
|
9002,8
|
28.07.10 |
19940
|
21033
|
9307
|
11542
|
04.08.10 |
594990
|
331790
|
16078
|
8414,8
|
29.10.10 |
27410
|
28886
|
10497
|
11013,1
|
29.11.10 |
19210
|
20219,9
|
9937
|
10821,8
|
Quellen: Präsentation im Blumenthaler Beirat am 10.12.2012 und 6. Sachstandsbericht, S. 7.
Da für diese Änderungen bereits vorliegender und veröffentlichter Messergebnisse keine Erklärung abgegeben wird, wirft dieser Vorgang Fragen auf. Merkwürdig ist dabei nicht zuletzt die unterschiedliche Richtung der Korrektur, sodass es sich kaum um einen systematischen Messfehler handeln dürfte. So sind die Veränderungen nach oben relativ gering, während der Ausreißerwert vom 4.8. 2010 im Nachhinein auf gut die Hälfte reduziert wird.
Bei den zunächst wie erwartet fallenden Messwerten, wenn man auch die ersten Daten von 2009 einbezieht, tritt hier innerhalb einer Woche ein eklatanter Anstieg ein, der zumindest eine größere Leckage nicht ausschließt. Für einen derartigen Vorfall spricht auch der Zeitpunkt der Messung; denn hier wird nicht nur innerhalb kurzer Zeit eine zweite Messung durchgeführt, sondern man weicht damit auch von dem üblichen Messturnus ab, der jeweils Termine am Ende des Monats aufweist.
Nicht nur der überraschende Anstieg der Giftstoffkonzentration in den weiterhin offiziellen Messdaten, wie die Diskussion vor allem für die Messstellen GWMS 02-08, GWMS 07-09 (flach) und GWMS 08-09 (flach) gezeigt hat, könnte daher auf eine Leckage während des Kontrollzeitraums hinweisen. Diese Arbeitshypothese zur Interpretation der Messergebnisse lässt sich zumindest anhand der Daten nicht ausschließen.
In dieses Bild würden zudem die vernachlässigten Messwerte vom 20.10. 2009, die einen wichtigen Überblick über das Ausgangsniveau der Kontamination geben können, und die unerklärten Korrekturen sehr gut passen. Das sind dann allerdings kritische Vermutungen, die nur dann entstehen können, wenn die betroffenen Behörden wichtig Vorfälle nicht aufklären, ja, wie in diesem Fall, durch ihre Publikationspolitik sogar für zusätzliches Misstrauen sorgen.
Die Kontroverse über die (angeblichen) Sanierungserfolge
Zahlen lassen sich, wie uns die Politiker von Regierung und Opposition täglich demonstrieren, immer unterschiedliche interpretieren, je nachdem, ob man das Glas halb voll oder halb leer sehen möchte. So ist es nur zu verständlich, wenn die Bremer Umweltbehörde, die an der Sanierung des Tanklagers mitwirkt, auch wenn sie nicht der Eigentümer des Geländes mit den entsprechenden Rechten ist, und die Tanklager-Bürgerinitiative, die im Interesse der Anwohner politisch Druck machen will, die Messdaten und auch die Schlussfolgerungen und Empfehlungen des Gutachters unterschiedlich interpretieren und bewerten.
Nachdem die Blumenthaler Bürger nicht zuletzt aufgrund der wenig transparenten Informationen zu den Kontaminationen durch das Tanklager Farge aufgeschreckt und misstrauisch wurden, stand neben der Bremer Gewerbeaufsicht vor allem die Umweltbehörde als Vertreterin der Bremer Umweltpolitik im Mittelpunkt des kritischen Interesses; denn von ihr gingen die Warnungen vor der Nutzung des Grundwassers aus und sie musste erst durch Bürgeranträge in Blumenthal und einen Bürgerschaftsbeschluss dazu veranlasst werden, Messdaten, die ihr vorliegen, und einen Sanierungsplan, an dessen Erarbeitung sie beteiligt ist, interessierten Bürgern zugänglich zu machen.
Diese Kritik an der Informationspolitik hielt der Umweltsenator offensichtlich nicht immer für gerechtfertigt, da er über keine Eigentümerrechte verfügt und nach seinen Unterlagen der Eigentümer, also der Bund bzw. die Bundeswehr und von ihr beauftragte Subunternehmen wie zuletzt TanQuid, nicht gegen das Umweltrecht und die Bestimmungen der Betriebsgenehmigung verstoßen haben.
Daher möchte er sich nicht in der Öffentlichkeit zum Sündenbock machen lassen und hat daher eine öffentliche Sitzung der Bürgerschaft am 21. 1. 2014 genutzt, um vor allem die Kritik der Tanklager-Bürgerinitiative, wie sie über die Medien und in den Anwohnerversammlugen vorgetragen wurde, zurückzuweisen. Dabei griff er zu einem Vokabular, das in einem Parlament, das die Sorgen von Bürgern und Wählern abbauen will, nicht gerade die Regel ist. So warf er der BürgerinitiaTitve ein „absurdes“ Jonglieren mit „aberwitzigen“ und „astronomischen“ Zahlen vor.
Diesem „hysterischen“ Stil der Gegenseite stellte er die damals noch nicht veröffentlichten Daten aus dem 7. Sachstandsbericht gegenüber, die er bereits vorab sehr positiv interpretierte. Danach gibt es für ihn deutliche Sanierungsfortschritte, da die Phasenentnahme rückläufig ist und auch der Schadstoffgehalt bei der Grundwasserentnahme gesunken ist. Für ihn befindet sich daher die „Sanierung auf dem richtigen Weg“, was sich für ihn nicht zuletzt auch darin zeigt, dass die Mächtigkeit der schadstoffbelasteten Schicht, mit der die Bürgerinitiative als Ausgangsgröße rechnet, entsprechend dem aktuellen Gutachten inzwischen von 2 m auf nur noch 1 m gesunken ist.
Daher will der Umweltsenator die laufende „vernünftige“ Sanierung fortsetzen und alles ins Internet stellen, was er verwenden darf. Dabei hat er die Veröffentlichung einer Gesamtplanung der Sanierung für das 2. Quartal dieses Jahres angekündigt.
Hintergrund dieser Kritik ist eine Modellrechnung, die in der 7. Einwohnerversamlung der Tanklager-Bürgerinitiative am 3. September 2013 vorgetragen wurde. Um einen Anhaltspunkt für den Umfang der Sanierungsaufgabe zu gewinnen, hatte eine Diplom-Ingenieur der Bürgerinitiative das Volumen der Leichtphasen errechnet, die nach Veröffentlichungen und Auskünften der Umweltbehörde im Bereich der Sanierungsbrunnen wie ein Schwamm über dem Grundwasser liegen.
Dabei hat man den elliptischen Kern der Kontaminationsfahne, der in den veröffentlichten Karten violett gekennzeichnet ist, offenbar mit Haupt- und Nebenachsenlängen von 600 m und 40 m angesetzt, auch wenn nur von 140 m Länge gesprochen wird. Dieser Wert dürfte auch realistischer sein, da die Umweltbehörde in ihrer Präsentation von Ende 2012 die Gesamtlänge der Kontaminationsfahne mit 1.100 m angegeben hat.
In ihrer Modellrechnung geht die Tanklager-Bürgerinitiative gleichwohl von einer Grundfläche von ca. 19.000 qm aus, für die man eine Mächtigkeit der Leichtphasenschicht von 2 m annimmt, sodass man zu einem Volumen von 38.000 Kubikmetern gelangte.
Weiterhin unterstellte man in dieser Rechnung, dass der Sandboden des Tanklagers 25 % Leichtphasen aufnehmen kann, womit man zu einem Ölvolumen von netto 9.500 Kubikmetern gelangt.
Nach dem bisherigen Sanierungsfortschritt schätzt die Bürgerinitiative die jährlich abgeschöpfte Menge auf 7 t. Damit würde es 1326 Jahre dauern, bis diese Gesamtmenge beseitigt wäre.
Dieses belastende Erbe auch für wirklich zukünftige Generationen stellte der Umweltsenator in Abrede, da nicht nur die Annahmen unrealistisch seien, sondern auch die bisherigen Sanierungserfolge das Gegenteil belegen sollen. Dabei verwies er vor allem auf die Reduktion der Mächtigkeit von 2 m auf jetzt 1 m. Das spricht für eine Absenkmulde in Form eines Trichters, in dem die Methode der Phasenabschöpfung bald ihr Ende erreicht hat. Das Ergebnis der Modellrechnung beruht daher seiner Meinung auf völlig unrealistischen Annahmen über das Volumen der vorhandenen Leichtphasenmenge.
Da für diese Änderungen bereits vorliegender und veröffentlichter Messergebnisse keine Erklärung abgegeben wird, wirft dieser Vorgang Fragen auf. Merkwürdig ist dabei nicht zuletzt die unterschiedliche Richtung der Korrektur, sodass es sich kaum um einen systematischen Messfehler handeln dürfte. So sind die Veränderungen nach oben relativ gering, während der Ausreißerwert vom 4.8. 2010 im Nachhinein auf gut die Hälfte reduziert wird.
Bei den zunächst wie erwartet fallenden Messwerten, wenn man auch die ersten Daten von 2009 einbezieht, tritt hier innerhalb einer Woche ein eklatanter Anstieg ein, der zumindest eine größere Leckage nicht ausschließt. Für einen derartigen Vorfall spricht auch der Zeitpunkt der Messung; denn hier wird nicht nur innerhalb kurzer Zeit eine zweite Messung durchgeführt, sondern man weicht damit auch von dem üblichen Messturnus ab, der jeweils Termine am Ende des Monats aufweist.
Nicht nur der überraschende Anstieg der Giftstoffkonzentration in den weiterhin offiziellen Messdaten, wie die Diskussion vor allem für die Messstellen GWMS 02-08, GWMS 07-09 (flach) und GWMS 08-09 (flach) gezeigt hat, könnte daher auf eine Leckage während des Kontrollzeitraums hinweisen. Diese Arbeitshypothese zur Interpretation der Messergebnisse lässt sich zumindest anhand der Daten nicht ausschließen.
In dieses Bild würden zudem die vernachlässigten Messwerte vom 20.10. 2009, die einen wichtigen Überblick über das Ausgangsniveau der Kontamination geben können, und die unerklärten Korrekturen sehr gut passen. Das sind dann allerdings kritische Vermutungen, die nur dann entstehen können, wenn die betroffenen Behörden wichtig Vorfälle nicht aufklären, ja, wie in diesem Fall, durch ihre Publikationspolitik sogar für zusätzliches Misstrauen sorgen.
Die Kontroverse über die (angeblichen) Sanierungserfolge
Zahlen lassen sich, wie uns die Politiker von Regierung und Opposition täglich demonstrieren, immer unterschiedliche interpretieren, je nachdem, ob man das Glas halb voll oder halb leer sehen möchte. So ist es nur zu verständlich, wenn die Bremer Umweltbehörde, die an der Sanierung des Tanklagers mitwirkt, auch wenn sie nicht der Eigentümer des Geländes mit den entsprechenden Rechten ist, und die Tanklager-Bürgerinitiative, die im Interesse der Anwohner politisch Druck machen will, die Messdaten und auch die Schlussfolgerungen und Empfehlungen des Gutachters unterschiedlich interpretieren und bewerten.
Nachdem die Blumenthaler Bürger nicht zuletzt aufgrund der wenig transparenten Informationen zu den Kontaminationen durch das Tanklager Farge aufgeschreckt und misstrauisch wurden, stand neben der Bremer Gewerbeaufsicht vor allem die Umweltbehörde als Vertreterin der Bremer Umweltpolitik im Mittelpunkt des kritischen Interesses; denn von ihr gingen die Warnungen vor der Nutzung des Grundwassers aus und sie musste erst durch Bürgeranträge in Blumenthal und einen Bürgerschaftsbeschluss dazu veranlasst werden, Messdaten, die ihr vorliegen, und einen Sanierungsplan, an dessen Erarbeitung sie beteiligt ist, interessierten Bürgern zugänglich zu machen.
Diese Kritik an der Informationspolitik hielt der Umweltsenator offensichtlich nicht immer für gerechtfertigt, da er über keine Eigentümerrechte verfügt und nach seinen Unterlagen der Eigentümer, also der Bund bzw. die Bundeswehr und von ihr beauftragte Subunternehmen wie zuletzt TanQuid, nicht gegen das Umweltrecht und die Bestimmungen der Betriebsgenehmigung verstoßen haben.
Daher möchte er sich nicht in der Öffentlichkeit zum Sündenbock machen lassen und hat daher eine öffentliche Sitzung der Bürgerschaft am 21. 1. 2014 genutzt, um vor allem die Kritik der Tanklager-Bürgerinitiative, wie sie über die Medien und in den Anwohnerversammlugen vorgetragen wurde, zurückzuweisen. Dabei griff er zu einem Vokabular, das in einem Parlament, das die Sorgen von Bürgern und Wählern abbauen will, nicht gerade die Regel ist. So warf er der BürgerinitiaTitve ein „absurdes“ Jonglieren mit „aberwitzigen“ und „astronomischen“ Zahlen vor.
Diesem „hysterischen“ Stil der Gegenseite stellte er die damals noch nicht veröffentlichten Daten aus dem 7. Sachstandsbericht gegenüber, die er bereits vorab sehr positiv interpretierte. Danach gibt es für ihn deutliche Sanierungsfortschritte, da die Phasenentnahme rückläufig ist und auch der Schadstoffgehalt bei der Grundwasserentnahme gesunken ist. Für ihn befindet sich daher die „Sanierung auf dem richtigen Weg“, was sich für ihn nicht zuletzt auch darin zeigt, dass die Mächtigkeit der schadstoffbelasteten Schicht, mit der die Bürgerinitiative als Ausgangsgröße rechnet, entsprechend dem aktuellen Gutachten inzwischen von 2 m auf nur noch 1 m gesunken ist.
Daher will der Umweltsenator die laufende „vernünftige“ Sanierung fortsetzen und alles ins Internet stellen, was er verwenden darf. Dabei hat er die Veröffentlichung einer Gesamtplanung der Sanierung für das 2. Quartal dieses Jahres angekündigt.
Hintergrund dieser Kritik ist eine Modellrechnung, die in der 7. Einwohnerversamlung der Tanklager-Bürgerinitiative am 3. September 2013 vorgetragen wurde. Um einen Anhaltspunkt für den Umfang der Sanierungsaufgabe zu gewinnen, hatte eine Diplom-Ingenieur der Bürgerinitiative das Volumen der Leichtphasen errechnet, die nach Veröffentlichungen und Auskünften der Umweltbehörde im Bereich der Sanierungsbrunnen wie ein Schwamm über dem Grundwasser liegen.
Dabei hat man den elliptischen Kern der Kontaminationsfahne, der in den veröffentlichten Karten violett gekennzeichnet ist, offenbar mit Haupt- und Nebenachsenlängen von 600 m und 40 m angesetzt, auch wenn nur von 140 m Länge gesprochen wird. Dieser Wert dürfte auch realistischer sein, da die Umweltbehörde in ihrer Präsentation von Ende 2012 die Gesamtlänge der Kontaminationsfahne mit 1.100 m angegeben hat.
In ihrer Modellrechnung geht die Tanklager-Bürgerinitiative gleichwohl von einer Grundfläche von ca. 19.000 qm aus, für die man eine Mächtigkeit der Leichtphasenschicht von 2 m annimmt, sodass man zu einem Volumen von 38.000 Kubikmetern gelangte.
Weiterhin unterstellte man in dieser Rechnung, dass der Sandboden des Tanklagers 25 % Leichtphasen aufnehmen kann, womit man zu einem Ölvolumen von netto 9.500 Kubikmetern gelangt.
Nach dem bisherigen Sanierungsfortschritt schätzt die Bürgerinitiative die jährlich abgeschöpfte Menge auf 7 t. Damit würde es 1326 Jahre dauern, bis diese Gesamtmenge beseitigt wäre.
Dieses belastende Erbe auch für wirklich zukünftige Generationen stellte der Umweltsenator in Abrede, da nicht nur die Annahmen unrealistisch seien, sondern auch die bisherigen Sanierungserfolge das Gegenteil belegen sollen. Dabei verwies er vor allem auf die Reduktion der Mächtigkeit von 2 m auf jetzt 1 m. Das spricht für eine Absenkmulde in Form eines Trichters, in dem die Methode der Phasenabschöpfung bald ihr Ende erreicht hat. Das Ergebnis der Modellrechnung beruht daher seiner Meinung auf völlig unrealistischen Annahmen über das Volumen der vorhandenen Leichtphasenmenge.
Neben den Belastungen durch BTEX, MTBE und einige andere giftige Kohlenwasserstoffe beunruhigt ein möglicherweise erhöhtes Krebsrisiko die Anwohner des Tanklagers Farge. Dabei muss man in diesem Fall von einer fast heimtückischen Gefahr sprechen, da sich Auswirkungen auf das menschliche Zellmaterial erst Jahre nach einer Exposition, also einem Kontakt, als Krankheit nachweisen lassen. Der Grund ist die lange Latenzphase, d.h. die Zeitspanne, die zwischen dem Einwirken eines Giftes und dem ersten Auftreten von Beschwerden vergeht und die 5-30 Jahre dauern kann.
Als Reaktion auf die Fragen und die Kritik der Linken in der Sondersitzung vom 19.6.2013 des Blumenthaler Beirats, die sich mit der Tanklager-Krebsstudie beschäftigt hat, antwortete die Gesundheitsbehörde mit einer Sammelmappe, in der nach der Darstellung des Gesundheitssenators aufgrund von Datenschutzauflagen keine differenzierte räumliche Auswertung der Daten des Krebsregisters möglich sein soll.
Bei näherem Hinsehen liegt die Ursache jedoch bei der vom Krebsregister angewandten Methode zu Verarbeitung der Rohdaten, die einen Ortsbezug über eine Geocodierung nach den Gauß-Krüger-Koordinaten liefern, werden „jedoch durch ein Computerprogramm so verändert“, dass nur eine räumliche Zuordnung zu Ortsteilen erfolgt. Hier hat das Krebsregister also vor Jahren eine Entscheidung getroffen, die wichtige Informationen vernichtet, wie dieser konkrete Fall beweist. Zu einer Korrektur dieser Vorgehensweise und damit einer Änderung des alten Computerprogramms ist man jedoch nicht bereit.
Auch die beiden Wissenschaftlerinnen des Krebsregisters gehen auf die geäußerte Kritik ein und ergänzen ihre alte Auswertung durch eine getrennte Berechnung für den Ortsteil Farge. Im Ergebnis kommen sie dabei zu dem Schluss, dass die Zahl der Benzol_affinen Krebserkrankungen in Farge nicht so deutlich signifikant erhöht ist wie in Farge und Rönnebeck insgesamt. So betonen sie, dass in Farge „keine Auffälligkeiten der Erkrankungsraten“ ermittelt wurden.
Das sieht für die Einwohner in Farge wie eine deutliche Entwarnung aus. Nur hat dieses Ergebnis seine andere Seite, da in den beiden Ortsteilen Farge und Rönnebeck, wie die erste Studie ergab, insgesamt die Inzidenzrate 1,26 betrug. Die damit bereits mathematisch vorgegebene Schlussfolgerung für Rönnebeck ziehen sie allerdings nicht, denn logischerweise kann die Signifikanz für die beiden Ortsteile somt nur durch überdurchschnittlich hohe Werte in Rönnebeck entstanden sein.
Mit anderen Worten konzentriert sich also das erhöhte Krebsrisiko fast ausschließlich auf Rönnebeck. Konkret in Zahlen erhält man hier für die „Gesamtheit der malignen Erkrankungen des hämatopoetischen Systems“, also die Krebserkrankungen, die eine Benzol-Affinität besitzen, im Zeitraum 2000-2009 40 gemeldete Fälle, während aufgrund der Einwohnerzahl nur 28,4 zu erwarten waren, wenn es kein gegenüber Bremen erhöhtes Krebsrisiko gäbe. Damit beträgt hier die Inzidenzrate SIR 1,41.
Sie liegt damit deutlich über der von Farge und Rönnebeck insgesamt, die im Zeitraum 2000 –2009 den bereits genannten Wert von 1,26 besaß. Und hierfür wurde in der Stellungnahme von den beiden Wissenschaftlerinnen des Krebsregisters eingeräumt, dass die Analysen „einen Hinweis auf höhere Erkrankungsraten in der Untersuchungsregion“ liefern, „die sich nach vorliegender Datenlage allerdings auch noch mit einer zufälligen Erhöhung erklären ließen.“ Diese Erklärung durch einen Zufall kann wegen der höheren Inzidenzrate in Rönnebeck jedoch nur mit einer noch geringeren Wahrscheinlichkeit als für beide Ortsteile insgesamt angenommen werden.
Dieser Befund muss überraschen, da die Straßen, in denen vor dem Gebrauch des Grundwassers gewarnt wurde, in Farge liegen.
Zunächst schienen diese möglichen Schlussfolgerungen aus der Antwort der Gesundheitsbehörde übersehen zu werden. Ende Januar 2014 stellte dann die Linke, vermutlich gestützt auf eine Expertise ihres Gesundheitsexperten, eine Anfrage im Blumenthaler Beirat. Darin wurde zunächst festgestellt: „Im Bereich rund um das Tanklager in Farge und Rönnebeck sind zwischen 2000 und 2009 etwa 10 % aller Leukämiefälle im Lande Bremen aufgetreten, obwohl dort nur ca. 1 % der Bevölkerung des Landes Bremen leben. (Quelle: Krebsregister)“. Gestützt auf diese Behauptung sollte der Gesundheitssenator Fragen zu notwendigen Untersuchungen über die Ursachen dieses Tatbestandes und Maßnahmen zum Schutz der Anwohner beantworten.
Damit war offenbar jetzt ein virulentes politsches Thema angesprochen, denn gleich Anfang Februar stellte die SPD-Fraktion einen Antrag, in dem sie eine akutalisierte Auswertung der Daten des Krebsregisters forderte, die sich bis dahn auf den Zeitraum 2000-2009 beziogen. Ergänzend wollte man Auskünfte zu möglichen Ursachen der Leukämieerkrankungen, wobei man gleich als eine mögliche Erklärung eine Asbestose als Vorerkrankung aufführte.
Auch wenn die Zahlen des Krebsregisters ein 10-fach höheres Risiko für Leukämieerkrankungen nicht bestätigen, hat diese in der Anfrage angeführte Behaptung ihre Wirkung nicht verfehlt. Offensichtlich wurde nicht immer sorgfältig zwischen den Oberbegriffe für verschiedene Krebslokalisationen unterschieden. Die Studie des Krebsregister trennt hier bei den Erkrankungen, die mit Benzol in Verbindung gebracht werden, zwischen drei Kategorien. Die erste umfasst die Leukämie im engeren Sinne (Akute nicht lymphatische Leukämien, Myelodysplastisches Syndrom), auf die im Untrsuchungsgebiet nur 10 Erkrankungen entfallen. Der deutliche Anstieg in Farge und Rönnebeck tritt ein, wenn in der 2. Kategorie die Non-Hodgkin-Lymphome und das Multiples Myelom hinzugerechnet werden, denn dadurch wächst die Zahl der Erkrankungen auf 50. Die anschließende Erweiterung in der 3. Kategorie des Krebsregister zur „Gesamtheit der malignen Erkrankungen des hämatopoetischen Systems“ lässt die Zahl der Erkrankungen dann um weitere 7 steigen.
Ort |
Beobachtete
Fälle
|
Altersstandardisierte
Inzidenzrate
|
Farge |
17
|
37,9
|
Farge/ Rönnebeck |
57
|
43,1
– 46,5
|
Bremen ohne Farge/ Rönnebeck |
-
|
34,7
|
Die politischen Erfolge der Tanklager-Bürgerinitiative
Während die Kontaminationen im Boden und Grundwasser bisher kaum abgebaut werden konnten und die Bedrohung durch ein erhöhtes Krebsrisiko wegen der langen Latenzzeiten fortbesteht, änderte sich die politische Situation des Tanklagers grundlegend. Während die Kontaminationen im Boden und Grundwasser bisher kaum abgebaut werden konnten und die Bedrohung durch ein erhöhtes Krebsrisiko wegen der langen Latenzzeiten fortbesteht, änderte sich die politische Situation des Tanklagers grundlegend.
Als Ende 2012 durch einen Panorama-Bericht der Skandal um das Tanklager Farge zu einem politischen Thema wurde, sahen weder der Blumenthler Beirat noch die Bremer Bürgerschaft einen Grund zur Stilllegung. Vielmehr
Die Stilllegungsbeschlüsse von Blumenthaler Beirat und Bremer Bürgerschaft
Während die Kontaminationen im Boden und Grundwasser bisher kaum abgebaut werden konnten und die Bedrohung durch ein erhöhtes Krebsrikso wegen der langen Latenzzeiten fortbesteht, änderte sich die politische Situation des Tanklagers grundlegend.
Als Ende 2012 durch einen Panorama-Bericht der Skandal um das Tanklager Farge zu einem politischen Thema wurde, sahen weder der Blumenther Beirat noch die Bremer Bürgerschaft einen Grund zur Stilllegung desTanklagers.
Vielmehr sprach sich der Blumenthaler Beirat, als die Aufgabe einer militrischen Nutzung bekannt geworden war, im Oktober 2012 dafür aus, das Tanklager wenigstens als „Reservelager“ weiterhin zu nutzen. Daher beauftragten die Lokalpolitiker den Ortsamtsleiter damit, an das Verteidigungsministerium und die Bundesimmobilienverwaltung ein Schreiben zu senden, für das sie einige „Kernaussagen“ festgelegten. Darin verlangten die gewählten Vertreter Blumenthals einen Weiterbetrieb des Tanklagers und eine Beschäftigung der Belegschaft über den 31. 5. 2o13 hinaus. Auch sollte der weitere „Behalt einer strategischen Reserve“ geprüft und die „geschichtliche Bedeutung des Tanklagers“ unterstrichen werden.
Ähnlich unproblematich sah die Bürgerschaftsmehrheit aus SPD und Grünen damals die Situation in Farge, nachdem die Oppositionsparteien, also die Linke und die CDU, mit kritische Anträgen das Thema auf die Tagesordnung der Bürgerschaft gebracht hatten. So forderten die Regierungsparteien in ihrem Dringlichkeisantrag „Grundwasservergiftung durch das Tanklager Farge: Sanierung fortsetzen und abschließen“ vom 20. November 2011 den Senat auf, Neubürger über die Kontaminationen besser zu informieren und auch ganz generell etwa über das Internet „Informationen über Grundwasserkontaminationen bereitzustellen“.
Diese Haltung hat sich nach den neuen Ergebnisen über die Gefährlichkeit des Tankklagers und die rechtliche Würdgung dieses „Schwarzbaus“ m Ausßendebereich, wie der Lndkreis Osterholz eine Weitrfhrung des tanklagers ohne eine militsiche Nutzung einshätzt. Aber auch die politische Arbei der Blumenthaler Bürger und der seziell der Tanklager-Bürgerintitive, die eine Vielzhal von gesprchen mit Bremer Poliiekrn gefürh hst, dürfge nicht ohne Wirkung geblieben sein. Konkret sind hier vor allem die weiteren Anwohnerwarnungen Anfang 2013, der Veröffentlichung einer Sonderauswertung des Krebsregisters und die vom Landkreis Osterholz geforderten Rückbauverpflichtung bei dem Weiterbetrieb ds Tanklagers zu nennen. Dadurch kam es im Mai 2013 zur Stilllegung bez. genauer zu einem Stillstandsbetrieb. Das Tanklager wurde nicht mehr als Tanklager genutzt und die bekannte normative Kraft des Faktischen konnte wirken.
Spätesten seit dem Sommer 2013 ging es den politischen Entscheidungsträgern nicht um mehr Transparenz oder gar einen Weiterbetrieb des Tanklagers. Nachdem es vor der Bundestagswahl im September 2013 im Blumenthaler Beirat noch zu konkurrierenden Anträgen der Fraktionen gekommen war, in denen der Schwarze Peter je nach eigener Couleur mehr beim Bund oder dem Land Bremen gesehen wurde, konnte man sich nach dem Wahltag auf gemeinsame Blumenthaler Interessen verständigen.
So haben sich die Blumenthaler Fraktionen von der CDU bis zur Linken mit der Bürgerinitiative auf einen gemeinsamen Antrag „ Stilllegung Tanklager“ verständigt, der am 14. Oktober ohne eine weitere Aussprache einstimmig beschlossen wurde.
Darin will der Beirat nicht mehr einen Weiterbetrieb, um Arbeitsplätze zu erhalten, sondern hat sich unterstützt vom Ortsamtsleiter ohne Gegenstimme die Schließung und den vollständigen Rückbau des Tanklagers und vom Bund die Rückgabe der Betriebsgenehmigung gefordert.
Sehr ähnlich sieht der Beschluss der Bremer Bürgerschaft vom aus, bei dessen Begründung sich die umweltpoltische Sprecherin der Grünen weitgehend der Argumentation der besorgten Bürger in Blumenthal und der Bürgerinitiative gefolgt ist, die in dem Tanklager ein Gefahrenpotenzial sehen, das nach heutigen Anforderungen nicht mehr genehmigt worden wäre. So lautet der Kernpunkt des Beschlusses: „Die Stadtbürgerschaft spricht sich für die Stilllegung des Tanklagers Farge aus. Sie erwartet vom Bund die Zurückgabe der Betriebskonzession und wendet sich dagegen, dass die Anlage in der jetzigen Größe und Technik künftig erneut mit umweltgefährdenden Stoffen betrieben wird. Sie erwartet von der Bundesvermögensverwaltung und der BIMA die Bereitschaft, die Untersuchungsergebnisse der Freien Hansestadt Bremen zur Verfügung zu stellen.“
Diesen Wandel hätte es sicherlich ohne die Bürgerinitiative und die vielfältigen Aktivitäten auch in ihrem Umfeld nicht geben. Die rein sachlichen Messdaten, die zu zwei weiteren Anwohnerwarnungen führten und die mehr oder weniger signifikanten Resultate einer Analyse des Krebsregisters hätten dazu ohne einen zusätzlichen politischen Druck kaum ausgereicht. Man kann daher sicherlich von einem überzeugenden politischen Erfolg der Bürgerinitiative sprechen.
Die Rückgabe der Betriebsgenehmigung durch den Bund
Pressemitteilung des Landkreises Osterholz
Damit hatten die politischen Vertreter der Blumenthaler eindeutige Signale an den Eigentümer geschickt, der bekannlcih das Tanklager nicht mehr für die Bundeswehr benötigt und nach einer für die Steuerzahler vertretbaren Verwertungmglichkeit des über qkm großen Areals mit seinen riesigen Tanks, Rohrleitungen und Gleisanschlüssen sucht.
Eine Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Allerdings mussten die Betroffenen zuvor noch einige Wechselbäder durchleben, da sich die Bremer Umweltsenatorin und der Umweltsentor auf die richtige Interpretation eines ersten Signals aus Berlin nicht einigen konnten, was von der Tanklager-Bürgerinititive nicht unkritisiert blieb. Auch hatte ein Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative weiterhin gerüchteweise von zwei Bewerbern gehört, die das Tanklager angeblich weiterführen wollten (Angelmann).
Dabei konnte man sich dann sogar fragen, ob der Landkreis Osterholz seine Rechtsposition aufgegeben hatte oder der Bund auf dem Rechtsweg die Rechte aus der Betriebsgenehmigung durchsetzen wollte. Immerhin berichtete der Weser Report über diese bedrohlichen Gerüchte noch in seiner Ausgabe vom 2. März 2014, dass die Bürgerinitiative „aus gut unterrichteten Kreisen“ erfahren habe, dass es „zwei Kaufinteressenten für die Immobilie gibt.“(Angelmann)
Klarheit an die Stelle der Gerüchte und taktischen Spiele setze dann am 21. März eine Presseerklärung des Landkreis Osterholz. Danach kündigt der Bund die Rückgabe seiner Betriebsgenehmigung an. Der Eigentümer geht damit auf eine alte Forderung der Bürgerinitiative ein, die schon früh auf die fragwürdige Grundlage dieses Erlaubnis hingewiesen hatte. Sie hat sich bisher nur aus Fortschreibungen von Rechten aus der Nazi-Zeit ergeben und würde nach heutigen Prüfkriterien nicht erteilt werden. Diese angebliche Rechtsgrundlage konnte bisher nicht einmal, obwohl das nach dem Umweltinformationsgesetz notwendig ist, zur Einsichtnahme zur Verfügung gestellt werden, wie es ein Bürgerantrag bereits im Januar 2013 gefordert hatte.
Klarheit an die Stelle der Gerüchte und taktischen Spiele setze dann am 21. März eine Presseerklärung des Landkreis Osterholz. Danach kündigt der Bund die Rückgabe seiner Betriebsgenehmigung an. Der Eigentümer geht damit auf eine alte Forderung der Bürgerinitiative ein, die schon früh auf die fragwürdige Grundlage dieses Erlaubnis hingewiesen hatte. Sie hat sich bisher nur aus Fortschreibungen von Rechten aus der Nazi-Zeit ergeben und würde nach heutigen Prüfkriterien nicht erteilt werden. Diese angebliche Rechtsgrundlage konnte bisher nicht einmal, obwohl das nach dem Umweltinformationsgesetz notwendig ist, zur Einsichtnahme zur Verfügung gestellt werden, wie es ein Bürgerantrag bereits im Januar 2013 gefordert hatte.
Damit konnte der Landkreis Osterholz voller Stolz auf sein „hartnäckige Beharren ... auf die Übernahme einer Rückbauverpflichtung des Bundes im Falle einer nicht-militärischen Weiternutzung inklusive einer Weiterveräußerung des Tanklagerbetriebes an zivile Nutzer“ verweisen. Dieselbe meldung ging zwar auch an den bremer Umweltsenaotr, der die Presse allerdings weniger euphorisch und selbstbewusst infmrierte. Das läst sich leich nchvolliehen, da seinen Mitarbeitern die Mglchkeite des Baugesetzbuche anscheinden nicht so gelufig sind wie den Kollegen in Osterholz. Oder hatte man nur die Prioritäten anders gesetzt, denn die den Grünen nicht gerde feindlich gegenüber stehende taz schrie, dass für den senator nicht die Stllegung „ an erster Stelle“ stehe, sondern die Sanierung des Tanklagergeländes. So musst er erst von der grünen Fraktin „überzeugt“ werden, „dass jedweder Weiterbetrieb mit umweltgefährdenden Substanzen unvertretbar ist.“ Ursprünglich stand sogar der Kreisverband der Nordbremer Grünen mit dieser Forderung innerhalb seiner Partei einigermaßen alleine da. Es scheint also größenteils auf der personellen Ebene die Arbeit einer einzelnen Abgeordneten aus Vegesack gewesen zu sein, die aus den Fakten der Kontamination einen Bürgerschaftsbeschluss gemacht hat.
Die Rückgabe der Betriebsgenehmigung durch den Bund ist in diesem Fall keine reine Symbolpolitik. Vielmehr wird einem zukünftigen Nutzung der Anlae auf dem Areal in Farge als Tanklagerbetrieb „dauerhaft ein Riegel vorgeschoben“, wie der zuständige Osterholzer Baubeigeordnete die Situation würdigt. Falls der Bund anschließend das Gelände jemals verkaufen sollte, müsste ein Interessent für eine Tanklagernutzung eine neue Genehmigung nach heutigen baurechtlichen Standards erwerben und zudem für die Kosten eines Rückbaus in ferner Zukunft bürgen. Eine Erfüllung auch nur einer dieser Bedingungen gilt als „völlig ausgeschlossen“. Damit hat der Bund also angeküdigt, dass es weder jetzt noch in Zukunft ein Tanklageer Farge geben wird.
Die zukünftige Nutzung des Tanklagerareals
Damit wird jetzt der Weg frei für konkrete Überlegungen zur zukünfitgen Nutzung des Tanklagerareals, das mit seinen 3,2 qkm in Bremen und Farge prinzipiell viele Optionen schafft.
Dabei darf allerding die immense Kostenbelastung nicht übersehen werden, die nicht nur mit Sanierung, sodneern uch mit einem mehr oder weniger umfngreichen Rückbau vrbnden ist. Dabei sollte auch ein fairer und gerechter Ausgleich zwischen den Interessen der betroffenen Anwohnern in Farge und Rönnebeck auf der einen und den deutschen Steuerzahlern auf der anderen Seite berücksichtigt werden, die für die Kontaminationen genauso wenig verantwortlich sind wie die menschen, die durch die Kontamination unmittelbar geschädigt wurden.
Wenn der Eigentümer die Interessen der Bürger und seinen Verpflichtungen gegenüber den Geschädigten nachkommen will und muss, sollte er daher für eine Lösung eintreten, die den Anwohnern zukünftig Sicherheit bringt, aber auch möglichst kostengünstig ist. Es ist schließlich keine für alle tragbare Lösung, wenn eine Seite mit einer Maximalforderung, die in einer besonders teuren Rückbauversion bestehen kann, den „uneinsichtigen“ Eigentümer „bestrafen“ will, denn dieser Eigentümer sind im Endeffekt alle Bürger und Steuerzahler. Auch dürfte es nicht im Interesse beider Seiten liegen, wenn eine endgültige Entscheidung über die Nutzungen etwa durch Rechtsstreitigkeiten für Jahre auf Eis gelegt wird. Gerade die angrenzenden Ortsteile Farge und Rönnebeck sowie Schwanewede können schließlich auch von einer neuen Nutzung profitieren, da hier zumindest prinzipiell 3,2 qkm neu genutzt werden können.
Das zentrale Problem sind dabei neben der notwendigen Sanierung die hohen Kosten eines Rückbaus, wenn man sie mit den erzielbaren späteren Einnahmen aus dem Grundstücksverkauf vergleicht.
Das dürfte gar nicht so einfach sein, wenn man einen Blick auf die wichtigsten Kalkulationsgrößen wirft. Das Tanklager-Areal besitzt, wenn es nach einem Rückbau wieder zu einer Wald- und Heidefläche geworden ist, die es in den 1930-er schon einmal war, nur einen begrenzten Marktwert. Entsprechende Flächen kosten sogar in der Nähe zur Bundeshauptstadt nur ca. 2 € pro qm. Für die 300 Hektar des Tanklagers wären es also 6 Mio. €.
Auch wenn man diesen Betrag noch auf 3 € je qm erhöhen würde, läge er deutlich unter den geschätzten Rückbaukosten. So muss man damit rechnen, dass der Rückbau das 10- bis mehr als 100-fache des Wertes kosten kann, den man schließlich als Marktwert der Immobilie erhalten wird.
Das ist eine Relation, die weder ein möglicher Investor noch der betroffene Steuerzahler für akzeptabel und vernünftig halten wird. Man wird sich also weitere Gedanken machen müssen. Dabei gibt es prinzipiell zwei Lösungswege: der Boden nach dem Rückbau muss wertvoller werden oder der Rückbau billiger.
Möglicherweise scheint es daneben noch eine ganz besonders smarte Nutzung zu geben, bei der sich nicht nur die Rückbaukosten sparen, sondern sogar die vorhandenen Tanks die Investitionen für eine zukünftige Nutzung senken können, da sie weiterhin gebraucht werden, also sonst gekauft und neu eingebaut werden müssten.
Auf diese genial erscheinende Chance weist als Beispiel bereits der Dringlichkeitsantrag der Regierungsfraktionen hin, wenn es dort heißt: „Die Stadtbürgerschaft erwartet vom Senat, dass in Gesprächen mit den Umlandgemeinden ein gemeinsames Vorgehen und Nutzungsvorschläge für eine umweltfreundliche Nachnutzung (z.B. als mit Wasser betriebene Wärmespeicher) erarbeitet" werden sollen.
Diese Idealvorstellung einer finanziell günstigen ökologisch sauberen Nutzung wurde in der taz bereits als besondere Verständigungsleistung der beiden Koalitionspartner herausgestellt.
Die Schwierigkeiten scheinen weniger auf dieser politischen Ebene als im technischen Bereich zu liegen; da gerade die die Umwandlung von warmem Wasser in trom nur eine geringen Wirkungsgrad von ca. 10% besitzt. Auch in mittelfristiger Sicht wird von den Forschungseinrichtungen, die sich mit dieser Problematik beschäftigen, bestenfalls mit einer Stigerung af 20% gerechnet. Mit anderen Worten wird also bei dieser Form der Speicherung viel Stromenergie vernichtet, sodass eine entsprechende Anlage vermutlich nur halbwegs rentabel arbeiten kann, wenn man den Strom praktisch geschenkt bekommt und etwa an der Leipziger Strombörse die sehr volatilen Strompreise dazu nutzen kann, einen sehr hohen Verkaufspreis zu erzielen.
Inzwischen hat sich jedoch eine Firma Witt Solar im Bremer Norden ins Gespräch gebracht, die bisher die Stromspeicherung für solarthermischen Parabolrinnenkraftwerke plant. Sie will allerdings zunächst eine Machbarkeitsstudie erstellen, um vor allem auch der Eignung der Metalltanks für die Speicherung von heißem Wasser zu prüfen.
Es handelt sich also offenbar noch um viel Zukunftsmusik, die zudem noch einen Pferdefuß besitzt, der in der ersten Euphorie leicht übersehen wird. Die Wärmerspeicherung lohnt sich bestenfalls bei sehr voltilen Stromppresen, wie sie augenblicklich mit dem Fragment der bisherigen Energiewende verbunden sind. Das muss allerdings nicht lange so bleiben, wenn die Stromproduktion wieder stärker auf die Nachfrage abgestimmt ist oder durch ausgebaute Verbundleitungen ein besser Austausch innerhalb Deutschlands und mit den Nachbarstaaten möglich ist.
Damit wird jetzt der Weg frei für konkrete Überlegungen zur zukünfitgen Nutzung des Tanklagerareals, das mit seinen 3,2 qkm in Bremen und Farge prinzipiell viele Optionen schafft.
Dabei darf allerding die immense Kostenbelastung nicht übersehen werden, die nicht nur mit Sanierung, sodneern uch mit einem mehr oder weniger umfngreichen Rückbau vrbnden ist. Dabei sollte auch ein fairer und gerechter Ausgleich zwischen den Interessen der betroffenen Anwohnern in Farge und Rönnebeck auf der einen und den deutschen Steuerzahlern auf der anderen Seite berücksichtigt werden, die für die Kontaminationen genauso wenig verantwortlich sind wie die menschen, die durch die Kontamination unmittelbar geschädigt wurden.
Wenn der Eigentümer die Interessen der Bürger und seinen Verpflichtungen gegenüber den Geschädigten nachkommen will und muss, sollte er daher für eine Lösung eintreten, die den Anwohnern zukünftig Sicherheit bringt, aber auch möglichst kostengünstig ist. Es ist schließlich keine für alle tragbare Lösung, wenn eine Seite mit einer Maximalforderung, die in einer besonders teuren Rückbauversion bestehen kann, den „uneinsichtigen“ Eigentümer „bestrafen“ will, denn dieser Eigentümer sind im Endeffekt alle Bürger und Steuerzahler. Auch dürfte es nicht im Interesse beider Seiten liegen, wenn eine endgültige Entscheidung über die Nutzungen etwa durch Rechtsstreitigkeiten für Jahre auf Eis gelegt wird. Gerade die angrenzenden Ortsteile Farge und Rönnebeck sowie Schwanewede können schließlich auch von einer neuen Nutzung profitieren, da hier zumindest prinzipiell 3,2 qkm neu genutzt werden können.
Das zentrale Problem sind dabei neben der notwendigen Sanierung die hohen Kosten eines Rückbaus, wenn man sie mit den erzielbaren späteren Einnahmen aus dem Grundstücksverkauf vergleicht.
Das dürfte gar nicht so einfach sein, wenn man einen Blick auf die wichtigsten Kalkulationsgrößen wirft. Das Tanklager-Areal besitzt, wenn es nach einem Rückbau wieder zu einer Wald- und Heidefläche geworden ist, die es in den 1930-er schon einmal war, nur einen begrenzten Marktwert. Entsprechende Flächen kosten sogar in der Nähe zur Bundeshauptstadt nur ca. 2 € pro qm. Für die 300 Hektar des Tanklagers wären es also 6 Mio. €.
Auch wenn man diesen Betrag noch auf 3 € je qm erhöhen würde, läge er deutlich unter den geschätzten Rückbaukosten. So muss man damit rechnen, dass der Rückbau das 10- bis mehr als 100-fache des Wertes kosten kann, den man schließlich als Marktwert der Immobilie erhalten wird.
Das ist eine Relation, die weder ein möglicher Investor noch der betroffene Steuerzahler für akzeptabel und vernünftig halten wird. Man wird sich also weitere Gedanken machen müssen. Dabei gibt es prinzipiell zwei Lösungswege: der Boden nach dem Rückbau muss wertvoller werden oder der Rückbau billiger.
Möglicherweise scheint es daneben noch eine ganz besonders smarte Nutzung zu geben, bei der sich nicht nur die Rückbaukosten sparen, sondern sogar die vorhandenen Tanks die Investitionen für eine zukünftige Nutzung senken können, da sie weiterhin gebraucht werden, also sonst gekauft und neu eingebaut werden müssten.
Auf diese genial erscheinende Chance weist als Beispiel bereits der Dringlichkeitsantrag der Regierungsfraktionen hin, wenn es dort heißt: „Die Stadtbürgerschaft erwartet vom Senat, dass in Gesprächen mit den Umlandgemeinden ein gemeinsames Vorgehen und Nutzungsvorschläge für eine umweltfreundliche Nachnutzung (z.B. als mit Wasser betriebene Wärmespeicher) erarbeitet" werden sollen.
Diese Idealvorstellung einer finanziell günstigen ökologisch sauberen Nutzung wurde in der taz bereits als besondere Verständigungsleistung der beiden Koalitionspartner herausgestellt.
Die Schwierigkeiten scheinen weniger auf dieser politischen Ebene als im technischen Bereich zu liegen; da gerade die die Umwandlung von warmem Wasser in trom nur eine geringen Wirkungsgrad von ca. 10% besitzt. Auch in mittelfristiger Sicht wird von den Forschungseinrichtungen, die sich mit dieser Problematik beschäftigen, bestenfalls mit einer Stigerung af 20% gerechnet. Mit anderen Worten wird also bei dieser Form der Speicherung viel Stromenergie vernichtet, sodass eine entsprechende Anlage vermutlich nur halbwegs rentabel arbeiten kann, wenn man den Strom praktisch geschenkt bekommt und etwa an der Leipziger Strombörse die sehr volatilen Strompreise dazu nutzen kann, einen sehr hohen Verkaufspreis zu erzielen.
Inzwischen hat sich jedoch eine Firma Witt Solar im Bremer Norden ins Gespräch gebracht, die bisher die Stromspeicherung für solarthermischen Parabolrinnenkraftwerke plant. Sie will allerdings zunächst eine Machbarkeitsstudie erstellen, um vor allem auch der Eignung der Metalltanks für die Speicherung von heißem Wasser zu prüfen.
Es handelt sich also offenbar noch um viel Zukunftsmusik, die zudem noch einen Pferdefuß besitzt, der in der ersten Euphorie leicht übersehen wird. Die Wärmerspeicherung lohnt sich bestenfalls bei sehr voltilen Stromppresen, wie sie augenblicklich mit dem Fragment der bisherigen Energiewende verbunden sind. Das muss allerdings nicht lange so bleiben, wenn die Stromproduktion wieder stärker auf die Nachfrage abgestimmt ist oder durch ausgebaute Verbundleitungen ein besser Austausch innerhalb Deutschlands und mit den Nachbarstaaten möglich ist.
Auch ist nicht ausschließen, dass dank weiterer Fortschritte bei der chemischen Stromspeicherung, durch die auch größere Anlagen möglich werden, die Volatilität der Strompreise wieder deutlich sinkt. Die Wärmespeicherung in Farge wäre dann eine Zwischenlösung, die sich anschließend rasch in einem Subventionsmoloch verwandeln kann. Dann stände man vermutlich schnell wieder vor dem jetzigen Rückbauproblem, das sich noch dadurch vergrößert, dass auch das neue Kraftwerk für die Umwandlung von heißem Wasser in Strom wieder abgerissen werden müsste.
Vermutlich wird man daher auf konventionelle Lösungen zurückgreifen müssen, auch wenn sie nicht mit ökologischen Innovationen glänzen können. Dabei muss jedoch zunächst bestimmt werden, welche Nutzungen in absehbarer Zeit auf dem Areal überhaupt möglich sind, da dort im HPC-Gutachten „Erfassung von kontaminationsverdächtigen Flächen (KVF) im Rahmender Phase“ von 2010 noch mindestens 119 dieser Flächen auf dem Tanklagerareal vorhanden sind, wobei vermutlich alte Lagerstellen von Kampfmitteln nicht einmal mitgezählt wurden.
Eine weitere wichtige Voraussetzung für eine weitere Planung ist auch die Aufhebung der militärischen Geheimhaltung für die Karten des Geländes, sodass sich feststellen lässt, ob auch größere Freiflächen vorhanden sind, unter denen keine Tanks liegen, sodass dort für eine Nutzung der Rückbau der Tanks keine zwingende Voraussetzung ist.
Insgesamt stellt das Tanklager, wenn man einmal von einer erfolgreichen Sanierung ausgeht, ein attraktives bewaldetes Naherholungsgebiet vor, das zudem teilweise bereits als Wasserschutzgebiet dient und als Naturschutzgebiet vorgesehen ist. Hier könnte man in geringerem Umfang an einer Nutzung dneken, die diesen Charkter nur weniig stört. Das könnten Restaurationsbetriebe für Erholungssuchende, ein Tagungshotel oder ein Seniorenzentrum sein, die von der Lagequalität profitieren wollen. Diesen touristischen Wert kann ein „NS-Denk- und Informationszentrum Bremen-Blumenthal“ ergänzen, das in einem Bürgerantrag für den Bunker Valentin und einen benachbarten Tank in Farge vorgeschlagen wurde.
Alle diese Nutzungen haben allerdings den Nachteil, dass se nur wenig Geld in die Kasse des Verkäufers bringen werden, der daher an einem begrenzten Teilrückbau sehr interessiert sein dürfte. Dieses Konzept könnte also aus einer Kombination von möglichst geringen Kosten für einen Abriss, aber auch geringen Einnahmen für einen nur begrenzten Flächenverkauf für die Nutzung durch Dienstleistungsangebote liegen.
Höhere Einnahmen sind hingegen zu erwarten, wenn aus größeren Teilen des Geländes ein waldnahes neues Baugebiet entsteht, das mit Angeboten in Schwaneweder konkurrieren kann. Bremen hätte dann den Vorteil, dass die Einkommensteuer der Häuslebauer nicht an eine Gemeinde jenseits der Grenze gezahlt wird.
Vermutlich wird man daher auf konventionelle Lösungen zurückgreifen müssen, auch wenn sie nicht mit ökologischen Innovationen glänzen können. Dabei muss jedoch zunächst bestimmt werden, welche Nutzungen in absehbarer Zeit auf dem Areal überhaupt möglich sind, da dort im HPC-Gutachten „Erfassung von kontaminationsverdächtigen Flächen (KVF) im Rahmender Phase“ von 2010 noch mindestens 119 dieser Flächen auf dem Tanklagerareal vorhanden sind, wobei vermutlich alte Lagerstellen von Kampfmitteln nicht einmal mitgezählt wurden.
Eine weitere wichtige Voraussetzung für eine weitere Planung ist auch die Aufhebung der militärischen Geheimhaltung für die Karten des Geländes, sodass sich feststellen lässt, ob auch größere Freiflächen vorhanden sind, unter denen keine Tanks liegen, sodass dort für eine Nutzung der Rückbau der Tanks keine zwingende Voraussetzung ist.
Insgesamt stellt das Tanklager, wenn man einmal von einer erfolgreichen Sanierung ausgeht, ein attraktives bewaldetes Naherholungsgebiet vor, das zudem teilweise bereits als Wasserschutzgebiet dient und als Naturschutzgebiet vorgesehen ist. Hier könnte man in geringerem Umfang an einer Nutzung dneken, die diesen Charkter nur weniig stört. Das könnten Restaurationsbetriebe für Erholungssuchende, ein Tagungshotel oder ein Seniorenzentrum sein, die von der Lagequalität profitieren wollen. Diesen touristischen Wert kann ein „NS-Denk- und Informationszentrum Bremen-Blumenthal“ ergänzen, das in einem Bürgerantrag für den Bunker Valentin und einen benachbarten Tank in Farge vorgeschlagen wurde.
Alle diese Nutzungen haben allerdings den Nachteil, dass se nur wenig Geld in die Kasse des Verkäufers bringen werden, der daher an einem begrenzten Teilrückbau sehr interessiert sein dürfte. Dieses Konzept könnte also aus einer Kombination von möglichst geringen Kosten für einen Abriss, aber auch geringen Einnahmen für einen nur begrenzten Flächenverkauf für die Nutzung durch Dienstleistungsangebote liegen.
Höhere Einnahmen sind hingegen zu erwarten, wenn aus größeren Teilen des Geländes ein waldnahes neues Baugebiet entsteht, das mit Angeboten in Schwaneweder konkurrieren kann. Bremen hätte dann den Vorteil, dass die Einkommensteuer der Häuslebauer nicht an eine Gemeinde jenseits der Grenze gezahlt wird.
Aber das sind Entscheidungen, die noch umfangreiche Analysen auf dem Tanklagergelände und Fortschritte bei der Sanierung erfordern, vor allem aber langwierige Verhandlungen zwischen dem jetzigen Eigentümer und den zuständigen Gemeinden für die Bebauungsplanung sowie nicht zuletzt eine politische Einigung über die Nutzungen, an der neben den Planungsämtern auch die Umweltverbände und erstmals auch die Anwohner beteiligt werden. Müssen. Das wird also noch längere Zeit in Anspruch nehmen und der jetzige Status bleibt zunächst weitgehend erhalten.
Durch die Stilllegung des Tanklagers ab Mai 2013 und die jetzt Ende März 2014 angekündigte Rückgabe der Betriebsgenehmigung durch den Eigentümer hat sich das Gefährdungspotenzial der Anwohner des Tanklagers deutlich entspannt. Es ist dennoch noch nicht die Zeit für eine generelle Entwarnung, da die Konatmination des Bodens und des Grunwassers auch nach dem 7. Sachstandsbericht noch nicht detlich an allen Messstellen abgesenkt werden konnte. Und auch in den menschlichen Körpern können die karzinogen Wirkungen auf die gesunde Zellen fortwirken.
Auf alle Fälle bleibt auch in dieser veränderten Situation die weitere Entwicklung spannend, denn demnächst ist mit der Veröffentlichung eines Sanierungsberichts zu rechnen, der in Bürgeranträgen bereits vor einem Jahr angefordert wurde und jetzt dem Umweltsenator zur „Prüfung“ vorliegen soll. Danach dürften dann intensive Diskussionen um die weitere Nutzung des Tanklagerareals folgen.
Quellen:
Angelmann, Peter, Zwei Interessenten für das Tanklager. Erhebliche Bodenbelastungen spielen offensichtlich keine Rolle, in: Bremer Anzeiger vom 2.3.2014.
Armbrust, Fritz-W., Beirat will weitere Analysen. Sondersitzung zur Krebsanalyse: Verseuchtes Grundwasser nicht als Ursache nachweisbar, in: Weser Report vom 23.6.2013.
Bleyl, Henning, Schließung des Tanklagers Farge. Wärmespeicher statt Gifttanks, in : taz vom 16.1.2014.
Böcker, O. (HPC AG), 6. Sachstandsbericht zur Sanierung des Grundwassers im Bereich Verladebahnhof 2 (Zeitraum: auugust 2012 – März 2013). Auftraggeber: Bundesbau bei Immobilien Bremen AÖR.
Ders. (HPC AG), 7. Sachstandsbericht zur Sanierung des Grundwassers im Bereich Verladebahnhof 2 (Zeitraum: April 2013 – August 2013). Auftraggeber: Bundesbau bei Immobilien Bremen AÖR.
Bremische Bürgerschaft (Hg.), Tanklager Farge stilllegen. Dringlichkeitsantrag der Fraktionen Bündnis 90/DIE GRÜNEN und SPD. ( Drs. 18/414 S der Stadtbürgerschaft vom 8. 11.2013).
Drieling, Regina, Auffällige Zahl von Leukämie-Fällen. Professor Ernst Chantelau referierte auf Einladung der Tanklager-Initiative, in: BLV vom 12.3.2014.
Dies., Im Norden nichts Neues. Ingenieur analysiert 7. Sachstandsbericht und zweifelt Verbesserungen an, in:BLV vom 12.3.2014.
Grundwasserkontamination in Bremen-Farge ausgehend vom Tanklager Farge Verladebahnhof II (Az.: 624-40-03/1 (579)), Dezember 2012
Grundwasserkontamination in Bremen-Farge. Bericht der Verwaltung für die Sitzung der Deputation für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung und Energie am 24.11.2011
Luttmann, Sabine und Eberle, Andrea, Kleinräumige Analyse zur Krebsinzidenz in der Region um das Tanklager Farge,Bremen März 2013.
Dies., Stellungnahme zur Beiratssitzung beim Ortsamt Blumenthal am 19.06.2013 bzgl. der „Kleinräumigen Analyse zur Krebsinzidenz in der Region um das Tanklager Farge“, Bremen Juli 2013.
Niemann, Sonja, Bund will Tanklager schließen. In: Weser Report vom 23.3.2014.
Theiner, Jürgen, Bund gibt Betriebserlaubnis zurück. Endgültiges Aus für das Tanklager, in: Weser-Kurier vom 22.3.2014.
Ders., „Wir haben einen Etappensieg errungen“. Trotz der Stilllegung: Für die Tanklager-Initiative sind die wichtigsten Probleme in Farge noch ungelöst, in: Weser-Kurier vom 25.3.2014.
Durch die Stilllegung des Tanklagers ab Mai 2013 und die jetzt Ende März 2014 angekündigte Rückgabe der Betriebsgenehmigung durch den Eigentümer hat sich das Gefährdungspotenzial der Anwohner des Tanklagers deutlich entspannt. Es ist dennoch noch nicht die Zeit für eine generelle Entwarnung, da die Konatmination des Bodens und des Grunwassers auch nach dem 7. Sachstandsbericht noch nicht detlich an allen Messstellen abgesenkt werden konnte. Und auch in den menschlichen Körpern können die karzinogen Wirkungen auf die gesunde Zellen fortwirken.
Auf alle Fälle bleibt auch in dieser veränderten Situation die weitere Entwicklung spannend, denn demnächst ist mit der Veröffentlichung eines Sanierungsberichts zu rechnen, der in Bürgeranträgen bereits vor einem Jahr angefordert wurde und jetzt dem Umweltsenator zur „Prüfung“ vorliegen soll. Danach dürften dann intensive Diskussionen um die weitere Nutzung des Tanklagerareals folgen.
Armbrust, Fritz-W., Beirat will weitere Analysen. Sondersitzung zur Krebsanalyse: Verseuchtes Grundwasser nicht als Ursache nachweisbar, in: Weser Report vom 23.6.2013.
Bleyl, Henning, Schließung des Tanklagers Farge. Wärmespeicher statt Gifttanks, in : taz vom 16.1.2014.
Böcker, O. (HPC AG), 6. Sachstandsbericht zur Sanierung des Grundwassers im Bereich Verladebahnhof 2 (Zeitraum: auugust 2012 – März 2013). Auftraggeber: Bundesbau bei Immobilien Bremen AÖR.
Ders. (HPC AG), 7. Sachstandsbericht zur Sanierung des Grundwassers im Bereich Verladebahnhof 2 (Zeitraum: April 2013 – August 2013). Auftraggeber: Bundesbau bei Immobilien Bremen AÖR.
Bremische Bürgerschaft (Hg.), Tanklager Farge stilllegen. Dringlichkeitsantrag der Fraktionen Bündnis 90/DIE GRÜNEN und SPD. ( Drs. 18/414 S der Stadtbürgerschaft vom 8. 11.2013).
Drieling, Regina, Auffällige Zahl von Leukämie-Fällen. Professor Ernst Chantelau referierte auf Einladung der Tanklager-Initiative, in: BLV vom 12.3.2014.
Dies., Im Norden nichts Neues. Ingenieur analysiert 7. Sachstandsbericht und zweifelt Verbesserungen an, in:BLV vom 12.3.2014.
Grundwasserkontamination in Bremen-Farge ausgehend vom Tanklager Farge Verladebahnhof II (Az.: 624-40-03/1 (579)), Dezember 2012
Grundwasserkontamination in Bremen-Farge. Bericht der Verwaltung für die Sitzung der Deputation für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung und Energie am 24.11.2011
Luttmann, Sabine und Eberle, Andrea, Kleinräumige Analyse zur Krebsinzidenz in der Region um das Tanklager Farge,Bremen März 2013.
Dies., Stellungnahme zur Beiratssitzung beim Ortsamt Blumenthal am 19.06.2013 bzgl. der „Kleinräumigen Analyse zur Krebsinzidenz in der Region um das Tanklager Farge“, Bremen Juli 2013.
Niemann, Sonja, Bund will Tanklager schließen. In: Weser Report vom 23.3.2014.
Theiner, Jürgen, Bund gibt Betriebserlaubnis zurück. Endgültiges Aus für das Tanklager, in: Weser-Kurier vom 22.3.2014.
Ders., „Wir haben einen Etappensieg errungen“. Trotz der Stilllegung: Für die Tanklager-Initiative sind die wichtigsten Probleme in Farge noch ungelöst, in: Weser-Kurier vom 25.3.2014.
Anhang:
Korrigierte Messergebnisse (in μg/l) für die Sanierungsbrunnen im Bereich des Verladebahnhofs II (Stand: 14.3.2014, Quelle: 8. Sachstandsbericht, S. 7)
Korrigierte Messergebnisse (in μg/l) für die Sanierungsbrunnen im Bereich des Verladebahnhofs II (Stand: 14.3.2014, Quelle: 8. Sachstandsbericht, S. 7)
Datum
|
GWMS 2-08
|
GWMS 01-09
|
GWMS 2-09
|
GWMS 3-09
|
GWMS 4-09
|
20.07.2010
|
22671
|
5452,1
|
9002,8
|
14216,1
|
|
28.07.2010
|
21033,1
|
5360,3
|
11542,4
|
6446,2
|
|
04.08.2010
|
(1) 331790
|
3693,3
|
8414,8
|
10495,2
|
|
24.08.2010
|
4527
|
6050
|
5597
|
||
29.09.2010
|
7320,5
|
9173,6
|
9934,7
|
||
29.10.2010
|
28886
|
5250,3
|
11013,1
|
10901
|
|
29.11.2010
|
20219,9
|
3889,4
|
10821,8
|
7712
|
|
10.01.2011
|
9494
|
4931,3
|
3065,5
|
925,9
|
|
22.02.2011
|
45997
|
14876,1
|
21614,2
|
4953
|
|
25.03.2011
|
22756,3
|
5319,6
|
10070,5
|
4340,9
|
|
26.04.2011
|
26731,7
|
10161,8
|
6243,5
|
4714,2
|
|
31.05.2011
|
28474
|
4343,8
|
8720,4
|
2514,5
|
|
23.06.2011
|
22567,9
|
2364,8
|
5324,9
|
2557,5
|
|
25.08.2011
|
71610
|
4160,5
|
8156,11
|
2086,8
|
|
19.09.2011
|
29063,5
|
2657,4
|
6543,7
|
3544,8
|
|
27.10.2011
|
(1) 168198,1
|
3824,6
|
11136,9
|
1119,5
|
|
28.11.2011
|
18370
|
1640,2
|
2282,1
|
-
|
|
06.12.2011
|
12652
|
||||
21.12.2011
|
19305
|
7141,6
|
5757,5
|
207,6
|
6224,6
|
09.01.2012
|
16762
|
3782,5
|
3516,5
|
-
|
4520,6
|
07.03.2012
|
9471
|
4476,6
|
3479,4
|
3164,8
|
6039,6
|
23.04.2012
|
27570
|
6054
|
9948
|
4191
|
5704
|
08.06.2012
|
25150
|
3756
|
4666
|
2452
|
2506
|
09.07.2012
|
47950
|
6340
|
7473
|
4808
|
4356
|
08.08.2012
|
25390
|
2901
|
9140
|
2024
|
7104
|
04.09.2012
|
24374
|
3057
|
5721
|
2914
|
2987
|
17.10.2012
|
30210
|
4576
|
10260
|
5003
|
6925
|
26.11.2012
|
15912
|
3731
|
7590
|
1600
|
7525
|
19.12.2012
|
20720
|
2829
|
6807
|
2883
|
3044
|
18.01.2013
|
29831
|
3929
|
9136
|
1941
|
4022
|
19.02.2013
|
28580
|
5358
|
9882
|
3696
|
3592
|
19.03.2013
|
23910
|
2787
|
10100
|
1724
|
2484
|
17.04.2013
|
24460
|
3610
|
7720
|
945
|
3777
|
21.05.2013
|
2885
|
6695
|
361
|
340
|
|
17.06.2013
|
27357
|
5204
|
8814
|
909
|
703
|
25.07.2013
|
26860
|
2462
|
7239
|
1748
|
1594
|
14.08.2013
|
22220
|
2857
|
9507
|
1622
|
2199
|
04.10.13
|
19670
|
1919
|
6658
|
474
|
1553
|
28.10.13
|
20750
|
2631
|
7612
|
171
|
1253
|
29.11.13
|
27250
|
13923
|
346
|
1533
|
|
19.12.13
|
36020
|
2683
|
7242
|
2110
|
|
14.01.13
|
26701
|
2894
|
9288
|
2395
|
|
10.02.13
|
30350
|
7445
|
2341
|
(1) Dieser Messwert, der weiterhin ohne Anmerkung in den Sachstandsberichten aufgeführt wird, beruht auf einem „methodisch bedingten Fehler“, wie es in einem Schreiben der Umweltbehörde vom 13.5.2014 heißt, mit dem ein Blumenthaler Bürgerantrag beantwortet wird.
Entnommene Leichtphasen in t
Entnommene Leichtphasen in t
Datum
|
am
Tag
|
im
Jahr
|
27.07.10
|
1,008
|
|
11.08.10
|
0,81
|
|
09.09.10
|
0,81
|
2,628
|
26.01.11
|
1,458
|
|
02.05.11
|
0,567
|
|
03.06.11
|
0,891
|
|
04.07.11
|
0,81
|
|
18.07.11
|
0,81
|
|
09.08.11
|
0,729
|
|
22.08.11
|
0,972
|
|
25.08.11
|
0,81
|
|
14.09.11
|
0,972
|
8,019
|
23.05.12
|
1,35
|
|
13.06.12
|
1,665
|
|
06.07.12
|
1,71
|
4,725
|
29.01.13
|
1,863
|
|
18.04.13
|
1,296
|
|
21.08.13
|
1,782
|
|
13.12.13
|
1,94
|
6,88
|
28.02.14
|
1,8
|
1,8
|
Summe
|
24,06 | 24,06 |